00:00:04: Hallo bei Fünfzig über Fünfzig.
00:00:06: In diesem Podcast geht es um die zweite Lebenshälfte.
00:00:09: Hier hörst du persönliche Geschichten und Gespräche mit Expertinnen rund um die großen Themen des Elternwerdens.
00:00:15: Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich hab das Gefühl, Stress ist zu unserem ständigen Begleiter geworden.
00:00:21: Selbst wenn wir nichts tun, stresst uns das Gefühl, etwas zu verpassen.
00:00:25: Doch was, wenn Stress gar kein Gegner ist, sondern eine Kraft, die uns helfen kann zu wachsen?
00:00:30: Darüber spreche ich heute mit René Treda, Psychologe, Coach und Autor von Superkraft statt Super Stress.
00:00:38: Er erklärt, warum wir Stress neu denken sollten und wie wir lernen, ihn zu nutzen, statt uns von ihm überrollen zu lassen.
00:00:45: Ein Gespräch über Energie, Selbstwirksamkeit und die Frage, wie wir in der zweiten Lebenshälfte gelassener statt angespannter werden können.
00:00:57: René, dein neues Buch heißt Super Kraftstadt, Super Stress.
00:01:01: Das klingt nach einem Perspektivwechsel.
00:01:03: Ja.
00:01:04: Wie bist du auf die Idee gekommen?
00:01:07: Naja, ich bin auf die Idee gekommen, weil ich in Workshops irgendwann festgestellt habe, dass es so ganz viele negative Bilder nur gibt vom Stress und auch viele Missverständen.
00:01:15: Das war so viele falsche Vorstellungen, was Stress eigentlich ist.
00:01:19: Und dann habe ich gemerkt, dass ich den Leuten im Workshop dann immer, der geht es vor allem um Resilienz, um Kommunikation, auch um Konflikte, immer versuche zu erklären, warum Stress aber eine Funktion jetzt hat, warum das gut ist, dass man auch in Stress geraten kann.
00:01:33: Und dann dachte ich mir, nein, vielleicht ist das nochmal ein ganzes Buch wert.
00:01:36: Und dann habe ich mich ein Jahr hingesetzt und habe das mal alles aufgeschrieben.
00:01:40: Das können wir jetzt natürlich nicht in einer Frage beantworten.
00:01:42: Deswegen habe ich ganz viele vorbereitet.
00:01:44: Wenn wir über Stress sprechen, was passiert denn eigentlich in unserem Körper?
00:01:49: Also Stress ist eine Anpassungsreaktion.
00:01:52: Das heißt, unser Organismus realisiert, da ist irgendwas im Außen oder vielleicht auch manchmal im Inneren, was wieder eine Aufmerksamkeit braucht.
00:02:00: Und dann verschiebt dein Körper die Energie, den Fokus, die Aufmerksamkeit, damit du handlungsfähig bist, damit was passieren kann.
00:02:08: Und darum ist es eben eine Superkraft, weil könnten wir das nicht, wenn wir halt auf das Auto vom Vordermann rauf fahren, wenn der plötzlich bremst.
00:02:16: Oder wenn wir auch in einer Lebenskrise sind, dann könnten wir die nicht bewältigen, weil uns die Energie dafür fehlt.
00:02:22: Und so ist im Stress einfach nur der Körper sagt, ich schiff dir jetzt die Energie um.
00:02:26: So, ich gucke jetzt, dass du ganze Energie in deine Muskeln bekommst.
00:02:30: Gehirnarealen, dafür spare ich aber leider auch an anderen Stellen Energie ein, bei der Verdauung zum Beispiel.
00:02:36: Oder manchmal eben auch beim rationalen Denken, dass man also nicht mehr so gut denken kann, nicht mehr so weise denken kann.
00:02:42: Aber ich möchte gerne, dass du diesen Organismus rettest in dieser Gefahrensituation, in der er gerade ist und dass du handlungsfähig bist.
00:02:51: Und das ist eine tolle Sache.
00:02:53: Aber eben auch mit vielen Nebenwirkungen versehen, wenn natürlich dieser Stress und diese Anpassungsreaktion über eine lange Zeit anhält und dann wird es irgendwann gesundheitsschädlich.
00:03:02: Und ich vergleiche an einer Stelle Stress mit Fieber und ich finde, wenn man das einmal so verstanden hat, dann kann man den Stress auch umarmen, der so da ist.
00:03:08: Also Fieber ist ja auch nichts Schlimmes, auch wenn es sich schlimm anfühlt.
00:03:12: Man ist schlapp, man hat irgendwie natürlich diese Temperatur, gleichzeitig friert man, man ist antriebslos, man verhandelt eine Stunde, gehe jetzt aufs Klo oder nicht, wenn man da im Bett liegt, man will nichts essen.
00:03:22: total unangenehm.
00:03:23: Gar keine Frage.
00:03:24: Aber das hat eben auch eine Funktion.
00:03:26: Der Körper verschiebt jetzt ganz viel Energie, damit er die Bakterien und Viren angreifen kann.
00:03:31: Ja, ich fand es ganz gut, weil du nämlich da in dem Buch auch gesagt hast, Fieber ist ja keine Krankheit.
00:03:37: Genau.
00:03:37: Vielleicht kannst du das nochmal genauer erklären, weil ich glaube, dass das viele Oder dass das vielen so nicht bewusst ist.
00:03:43: Fieber ist auch eine Anpassungsreaktion des Organismus, um das Immunsystem anzukurbeln.
00:03:48: Hier sieht man es ganz schön, wo der Körper über Energie spart.
00:03:51: Er sagt, du hast jetzt keinen Hunger, dann muss ich auch nichts verdauen.
00:03:54: Verdauen kostet ja auch Energie.
00:03:55: Da ist schon mal eine große Sparmöglichkeit.
00:03:59: Er sagt, geh jetzt nicht tanzen.
00:04:02: Da spare ich jetzt auch Energie.
00:04:03: Schlaf einfach.
00:04:05: Was wir ja ganz lange so hatten, auch ich bin aufgewachsen in einer Zeit, wo man Kindern das Fieber immer gesenkt hat.
00:04:10: Wadenwege, ganz schnell auch eine Tablette, weil es unangenehm ist.
00:04:13: Aber damit durchbricht man ja eigentlich diesen Anpassungsmechanismus vom Körper, der heilen will.
00:04:19: Was heißt das Bezogen auf Stress?
00:04:22: Das ist eigentlich das selbe Prinzip ist.
00:04:23: Das Prinzip heißt Allostase, nämlich Stabilität durch Veränderung.
00:04:28: Der Körper bringt uns in eine Veränderung, damit wieder eine Stabilität da sein kann.
00:04:32: Beim Fieber ist es die Gesundheit.
00:04:34: Die Stabilität soll wieder da sein.
00:04:35: Der Körper soll frei von Viren, von Bakterien sein.
00:04:38: Dadurch kommt eben erst mal das Fieber als Ausnahmezustand.
00:04:41: Und beim Stress sollen wir eben gefahrlos sein, problemlos sein.
00:04:45: Und der Körper gibt dir jetzt eben Kraft in dieser Stressreaktion.
00:04:49: Das ist die Parallelität.
00:04:50: Beides ist das Prinzip der Allostase.
00:04:52: Und da könnte man sagen, ja, wir könnten mal schauen, dass wir den Körper öfter machen lassen.
00:04:57: auf eine gute Weise ins Handeln kommen, wenn wir Stress haben, anstatt nur die ganzen Begleiterscheinungen wie Wadenwickel oder wie eben ein Zäpfchen zu reduzieren.
00:05:05: Denn dazu neigen wir, gerade in unserer heutigen Gesellschaft, wo es eben so viele schöne Dinge im Außen gibt, die diese ganzen negativen Stresssymptome reduzieren.
00:05:14: Also Hundevideos gucken, Eis essen, Fernsehen gucken, Drogen nehmen.
00:05:19: Ganz viele schon niedrigschwellig.
00:05:20: Beim Kaffee geht es los, Alkohol natürlich, Kiffen und so weiter.
00:05:24: Also ganz viele Sachen, die Symptome.
00:05:27: das Stress, das reduzieren, aber den Grund, warum der Stress gekommen ist, nicht reduzieren.
00:05:32: Aber würdest du sagen, weil es erinnert mich gerade an Gefühle.
00:05:35: Gefühle bleiben ja und setzen sich fest, wenn man sie nicht zulässt, jetzt ganz vereinfacht gesagt.
00:05:40: Würdest du sagen, es ist dann auch sinnvoll, den Stress zuzulassen und nicht versuchen zu wollen, ihn wieder loszuwerden?
00:05:47: Also Stress ist ja dazu da, dass Stress wieder geht.
00:05:51: Also wenn man sagen will, die Stressreaktion ist dazu da, dass der Stress so ergehen kann.
00:05:56: Ja, da geht es schon darum ins Handeln zu kommen, irgendwas zu tun.
00:06:00: Ich sage oft auch so in Workshops, Stress ist ein Hinweis, dass etwas meine Aufmerksamkeit braucht.
00:06:05: Und dieses Etwas kann entweder ein Problem im Außen sein, es kann aber auch ich selber sein.
00:06:12: Also wenn ich im Dauerstress gerate, dann brauche ich die Aufmerksamkeit auf mein Leben, auf meine Gewohnheiten, auf die Themen, die mich gerade beschäftigen und bewegen.
00:06:21: So geht es eben eigentlich darum, den Stress nicht nur loszuwerden, im Sinne von ich will das nervige Gefühl loswerden, sondern wenn, dann geht es darum, den Stress nachhaltig loszuwerden, weil ich den Konflikt angesprochen habe, weil ich mir das Thema angeguckt habe, weil ich lerne, Nein zu sagen, zum Beispiel, weil ich andere Routinen vielleicht in meinen Alltag gestalte und dass wir eben lernen müssen, dass wir nicht nur hinterher springen dieser Schnelligkeit, die wir gerade haben und dann denken, ich bin nicht gut, wenn ich das nicht schaffe, sondern vielleicht auch erkennen, dass wir in viel zu schnellen und vielleicht auch toxischen Zeiten leben.
00:06:54: Und es geht nicht darum, da mitzuspielen, sondern es geht darum, ein eigenes Spiel für sich zu kreieren und zu sagen, das ist mein Leben, das ist mein Spiel.
00:07:02: Und da gehört auch Verzicht bei bestimmten Sachen dazu, damit es mir besser geht und ich nicht ständig in so eine Stressreaktion reingerate.
00:07:08: Also einen gesunden Umgang mit Stress zu erlernen.
00:07:11: Man könnte auch sagen, eine Stresskompetenz zu entwickeln.
00:07:14: Und da gehört ja mit hinein erst mal zu verstehen, was löst bei mir Stress aus?
00:07:18: Wie reagiert man?
00:07:19: Mein Organismus.
00:07:20: Und was kann ich aber auch tun, um das Gefühl von Stress nicht nur runterzubekommen, sondern um wirklich den Auslöser auch irgendwie aus meinem Leben rauszukicken?
00:07:30: Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber wenn ich gestresst bin, fühle ich mich ganz oft so überfordert und auch ein bisschen gelähmt.
00:07:36: Also, wo fange ich jetzt an?
00:07:38: Was ist der beste Punkt auf der To-do-List, den ich als Erstes aber arbeite, damit der Stress sich reduziert und so weiter?
00:07:43: Verstehe ich dann meinen Stress falsch?
00:07:47: Es gibt ja unterschiedliche Facetten von Stress, wie sich Stress anführen kann und das, was du beschrieben hast, das kennen wir sicherlich alle und das hat auch seinen Grund.
00:07:55: Denn in dir gibt es so ein Bodyguard, schreibe ich an einer Stelle im Buch, der will, dass du ein gutes Leben hast und der will dich schützen und der bewertet alles, was er so wahrnimmt.
00:08:04: Und manches von dem, was er wahrnimmt, schickt er dir dann auch als Bewusstes erleben und sagt, Stephanie, hier habe ich jetzt festgestellt, da ist was.
00:08:13: Manchmal schickt er dir aber auch gar nichts und du tust einfach was unbemerkt.
00:08:18: Also ein Beispiel.
00:08:18: Du gehst durch die Straßen und ohne dass du es wolltest, guckst du plötzlich am Haus hoch, was neben dir ist, in die dritte Etage und da siehst du aus dem Fenster guckt jemand runter und schaut zu dir.
00:08:29: Das hast du nicht bewusst gemacht.
00:08:31: Du hast nicht gedacht, Ah, ich nehme da oben jemanden Weiß, guck ich mal hoch, sondern dein inneres System hat da was wahrgenommen, was anders ist als sonst, was eine Bewegung vielleicht auch da ist und was eine potentielle Gefahr sein könnte.
00:08:42: Und jetzt sagt dein innerer Bodyguard, der drückt auf so einen Knopf, diesen typischen Buzzerknopf quasi und sagt Achtung, Achtung Stephani, da ist irgendwas anders.
00:08:51: Guck da mal hin, schau mal, ob das eine echte Gefahr ist.
00:08:53: Und dann guckst du hoch und siehst, ach nee, ist nur ein Rentner, der gerade raucht.
00:08:57: Du kannst weitergehen, nichts Schlimmes.
00:08:58: Aber es könnte auch ein Tiger theoretisch sein, denn darauf ist ja dein Gehirn geeigt, dass es dich schützt.
00:09:04: Und das Gleiche macht es aber auch, wenn jetzt keine Ahnung, dich eine Freundin lange nicht mehr angerufen hat.
00:09:09: Und dann irgendwann sagt dein Bodyguard, Kann es sein, dass du diese Freundin verlierst, dass die sauer auf dich ist?
00:09:16: Warum hat die sich so lange nicht gemeldet?
00:09:17: Mag die dich gar nicht mehr?
00:09:18: Und dann kommen diese Gedanken, oh Gott, hab ich den Geburtstag vergessen.
00:09:22: Oder war ich da irgendwie doof letztes Mal?
00:09:24: Also das will der innere Bodyguard.
00:09:26: Und Stress entsteht immer dann, wenn der denkt, dass deine Ressourcen entweder bedroht werden oder nicht ausreichen, um was zu tun.
00:09:35: Ich finde das interessant, weil das mit dem, mit dem von oben gucken ... Erinnert mich daran, ich war neulich auf einer Veranstaltung und da habe ich so ein Live-Podcast gemacht und vorher kam dann eine Frau, die war sehr nett.
00:09:48: Aber in dem Moment, in dem ich so konzentriert war, war mir das zu viel.
00:09:53: Die hat dann zehn Minuten was von mir gewollt und irgendwie Fotos gemacht und mir ganz tolle Sachen erzählt und wo ich mitmachen soll und bla bla bla.
00:10:01: Jetzt ohne Witz, ne?
00:10:02: Ich glaube, das ist aber gerade irgendwie auch so ein bisschen meine Konstitution, Stichwort älter werden, da wollen wir ja nachher auch noch darüber sprechen.
00:10:10: Ich war, glaube ich, durch dieses ganze Event, bei dem ich den ganzen Tag auch da auf der Fläche sozusagen war, so ausgelaugt.
00:10:19: dass ich zwei Tage wie so ein Karte hatte.
00:10:21: Zwei Tage.
00:10:23: Ist so normal.
00:10:24: Nein.
00:10:25: Doch.
00:10:26: Wenn du jeden Tag auch so in der Bühne stehst, dann wirst du vielleicht irgendwann ein bisschen abgehärtet.
00:10:31: Aber das ist doch ein krasser Ausnahmezustand.
00:10:33: Du wirst gesehen, du wirst bewertet von anderen.
00:10:35: Du willst eine Performance abliefern.
00:10:37: Die Tage davor waren bestimmt auch schon stressig.
00:10:39: War noch ganz viel organisiert und vorbereitet werden musste.
00:10:42: Und dann hat dein Körper ja schon weniger Ruhephasen gehabt.
00:10:46: Und dann willst du ja auch was Tolles abliefern, tolle Ergebnisse.
00:10:48: Und das ist ganz normal.
00:10:49: Und das Beispiel, was du mit der Frau beschrieben hast, das erklärt es ganz gut.
00:10:53: Diese Frau ist erst mal nur ein Reiz.
00:10:55: Und dieser Reiz ist eigentlich neutral.
00:10:57: Und hätte sie dich im Supermarkt angesprochen.
00:10:59: An einem ganz anderen Tag hättest du vielleicht noch eine halbe Stunde mit ihr sprechen können.
00:11:03: Und es hätte dir gar keine Energie gezogen.
00:11:06: Aber in der Situation, sagt ihm dein Bodyguard, Achtung Stephani, deine Ressourcen sind jetzt gefährdet.
00:11:12: Du musst gleich noch auf die Bühne.
00:11:14: Du musst da gute Fragen stellen.
00:11:15: Du musst aufmerksam sein.
00:11:16: Du kannst deine ganze Aufmerksamkeit... jetzt nicht bei dieser Frau schon verbrauchen.
00:11:21: Und dadurch kommt irgendwann so ein Stressgefühl von bitte klauen sie mir nicht noch mehr Aufmerksamkeit.
00:11:26: Das ist mein Fokus, meine Energie.
00:11:28: Und das beschreibt ganz gut, was Ressource heißt.
00:11:30: Ressource kann bedeuten Kraft, Gesundheit, Energie, Aufmerksamkeit, Geld oder auch Zeit.
00:11:38: Jetzt kann man mal überlegen, in unserer schnellen, lauten Welt mit so viel Multitasking, da kommen wir natürlich ganz oft in diese Situation, wo unser Bodyguard sagt, Boah, das kann ich jetzt nicht mehr noch.
00:11:48: Auch noch das.
00:11:49: Wie sollst du das machen jetzt?
00:11:50: Also, dass ja in öfteren Überforderungen natürlich kommt.
00:11:54: Aber das heißt, wir leben nicht mehr in einer gesunden Umgebung eigentlich.
00:11:59: Wir leben in dieser toxischen Welt, die zu viele Reize auf uns auswirkt.
00:12:03: Und dadurch ist dieser Bodyguard ständig damit beschäftigt, auf den Stress buzzer zu drücken und zu sagen, du musst dich schützen.
00:12:09: Das ist zu viel für dich.
00:12:10: Und du als Psychologe, was würdest du mir denn jetzt raten?
00:12:14: Weil meine Reaktion ist eigentlich darauf, okay, ich kann auf solchen Veranstaltungen eigentlich nur noch kurz vor meinem Auftritt kommen.
00:12:22: Denn ich will nicht so unhöflich sein, jemandem zu sagen, der ein Gespräch mit mir führen will, passt gerade nicht.
00:12:28: Ist nicht so meine Art, finde ich schwierig.
00:12:30: Das heißt, ich könnte mich, also ich könnte die Grenze sehr schlecht ziehen.
00:12:34: Und dann neige ich immer dazu, so radikale Grenzen zu ziehen, in denen mir dann quasi nichts mehr passieren kann.
00:12:39: Das heißt, ich gehe eine Minute vor Auftritt zum Event und danach ist es so ein bisschen egal, weil dann ist dann dieser Peak vorbei, aber ... Weißt du, wie ich meine?
00:12:48: Aber eigentlich fände ich es schöner, wenn man so eine softere Variante hinkriegt.
00:12:54: Also erstmal kannst du dich darüber freuen, dass du auch mitbekommen hast, dass es dir gerade zu viel wird.
00:12:58: Das ist ja schon mal ganz wichtig, dass wir so ein Gefühl von Achtsamkeit auch entwickeln und merken, Puh, das ist mir jetzt gerade zu viel.
00:13:05: Und dann ist ja wirklich die Frage, wie leben wir das?
00:13:07: Und ich finde es gar nicht schlimm zu sagen... wollen wir das Gespräch nicht danach vertagen.
00:13:11: So, ich muss mich jetzt noch mal vorbereiten oder ich will noch mal kurz vorher runterkommen und durchatmen.
00:13:15: Gleich muss ich ja ein Interview führen und will da gut performen.
00:13:19: Ich will den Gast noch mal begrüßen, was auch immer.
00:13:21: Und ich glaube, da haben andere Menschen auch ein Verständnis dafür.
00:13:24: Und dann kann man ja sagen, wie wär's, wenn wir uns danach noch mal hier zusammen treffen, irgendwie, ich bin dann hier in der Bühne vorne, kommen sie doch noch mal vorbei oder so.
00:13:32: Also schon Grenzen zu setzen und mit deiner Energie zu Hause halten.
00:13:36: Und das, was du beschrieben hast, das kennen ja ... Alle Menschen, auch wenn sie nicht auf Bühnen stehen, dass andere Leute etwas von ihnen wollen und es manchmal schwer fällt, nein zu sagen.
00:13:45: Und das ist aber ja die wichtigste Übung quasi, um nicht in diese Dauerstraße reinzukommen, für die anderen immer da zu sein und sich davor zu scheuen.
00:13:55: Ich glaube, andere Menschen verstehen ganz gut, dass Dinge zu viel sein können, ohne dass sie es persönlich nehmen.
00:14:00: Ich glaube, wir müssen da einfach offen darüber sprechen.
00:14:02: Und wie machst du das?
00:14:04: Zum Beispiel eben genau so, dass man die anderen Situationen, die anderen Personen einen Einblick gibt, was die Situation ist.
00:14:12: Die freut sich gerade, dich gesehen zu haben, die hat einen Anliegen.
00:14:15: Und dann packt sie dich natürlich an der Stelle.
00:14:17: Das ist ja völlig in Ordnung aus ihrer Sicht.
00:14:19: Aber sie hat natürlich nicht im Fokus, wie fühlt es sich für dich an, die letzten Minuten, bevor es losgeht, wie waren die letzten Tage für dich, was musst du gleich machen, willst du noch mal auf die Moderationskarten schauen, willst du noch mal auf Klo gehen, was brauchst du eigentlich, um zu funktionieren?
00:14:33: Das weiß ich nicht.
00:14:33: Das kann sie auch nicht wissen.
00:14:35: Und dann ist es ja in Ordnung, das eben zu kommunizieren und das öfter zu sagen.
00:14:39: Oder man kann natürlich auch schauen... Keine Ahnung, wenn du jetzt dreimal im Jahr so eine Bühnsache hast.
00:14:44: Und du weißt, boah, das zehrt ganz schön an meiner Konstitution.
00:14:48: Dann kann man natürlich auch gucken, wie kann ich denn die Wochen davor diese Bühnsache anders planen?
00:14:53: Kann ich da mehr Puffer haben?
00:14:55: Mache ich das so, dass die Deadline für die ganze Vorbereitung vielleicht eine Woche vorher ist, sodass, wenn der Drucker kaputt geht, wie kein Chaos ausbricht, fahre ich nochmal zur Ostsee zwei Tage vorher.
00:15:06: Was mache ich eigentlich, damit ich in der guten Stimmung bin?
00:15:09: Das hast du ja auch angedeutet.
00:15:10: dass du sagst, ja, vielleicht komme ich erst kurz vorher, um mich zu schützen.
00:15:14: Aber vielleicht zeigst du dich auch erst kurz vorher.
00:15:16: Vielleicht gehst du in den Backstage-Bereich oder was auch immer.
00:15:19: Aber da irgendwie mal auszuprobieren, wie kann ich besser mit meiner Energie haushalten, damit ich am Ende das gut performen kann.
00:15:25: Und natürlich danach, das ist ja auch gesagt, danach warst du total schöpft.
00:15:29: Und auch dazu sagen, okay, danach ist eben kein normaler Büro-Tag mehr, sondern muss ich irgendwas anderes machen.
00:15:36: Und ich kenne das auch.
00:15:36: Ich habe dieses Jahr auch eine Bühnenmoderation gehabt für zwei Tage.
00:15:40: eine große Veranstaltung, wo viele hundert Leute im Raum waren und dann noch ein paar hundert zugeschaltet.
00:15:45: Und ich habe mich total gefreut, das hat Spaß gemacht.
00:15:48: Ich habe ganz viel Lob bekommen und danach war ich so leer und ich dachte, warum eigentlich?
00:15:54: Aber das ist eben so, ja, man wird angeguckt, man ist sichtbar die ganze Zeit und das kostet natürlich Energie.
00:16:00: Und das zu verstehen und dann zu sagen, na gut, dann dürfen die nächsten drei Tage keine normalen Tage sein, sondern dann brauche ich wieder Zeit und Kraft, um mich zu regenerieren an der Stand haben.
00:16:12: Das werde ich beherzigen.
00:16:13: Ja.
00:16:14: In Zukunft.
00:16:14: Guck mal.
00:16:15: Ja, das mache
00:16:16: ich.
00:16:17: Ich würde gerne wissen, welche Rolle das Gehirn und das Stressgedächtnis beim Stress spielt.
00:16:24: Kann ich das beeinflussen?
00:16:26: Hast du mal ein Beispiel, was meinst du mit Stressgedächtnis?
00:16:29: Naja, zum Beispiel sagt man ja... um es mal auf die körperliche Ebene zu holen.
00:16:33: Wenn man Kopfschmerzen hat, dann kann man ruhig eine Kopfschmerz-Tablette nehmen, damit das Schmerzgedächtnis sozusagen nicht bleibt und der Kopfschmerz nicht irgendwie in geringeren Abständen dann auf einmal kommt.
00:16:45: Oder?
00:16:46: Habe ich das richtig gesagt?
00:16:47: Ja.
00:16:47: Genau.
00:16:48: Und ich frag mich, ob es auch sowas wie so ein Stressgedächtnis gibt.
00:16:52: Also ich glaube, ich würde eher so von Gewohnheiten vielleicht sprechen.
00:16:55: Gar nicht unbedingt, dass es so fest verankert ist im Gehirn, sondern dass es eben so typische Verhaltensweisen sind, zu denen wir neigen, wenn wir mit Stressoren konfrontiert sind oder wenn wir gestresst sind.
00:17:06: Man könnte sogar sagen, wie ist eigentlich unser Alltag?
00:17:08: Also wie verhalten wir uns typischerweise so in unserem Leben?
00:17:11: Und das triggert ja ganz häufig schon den Stress.
00:17:14: Also wie verbringen wir die erste Stunde des Tages?
00:17:16: Wie verbringen wir die letzte Stunde des Tages?
00:17:18: Und was tun wir, wenn ich zum Beispiel sauer auf jemanden bin?
00:17:21: Was mache ich denn dann?
00:17:22: Gehe ich direkt hin zu dieser Person und sage, das hat mir jetzt nicht gefallen, das stört mich, bespreche ich das erst mit zehn anderen, verhandle ich es erst mit mir ganz alleine.
00:17:31: Was mache ich eigentlich?
00:17:31: Und da haben wir gewisse Gewohnheiten.
00:17:33: Und das kann, vielleicht meinst du das mit Stressgedächtnis an der Stelle, dass ich in so eine typische Schiene reinrutsche und eine bestimmte Verhaltensweise aktiviere.
00:17:43: Und da lohnt es sich auf jeden Fall einmal genauer zu gucken und zu hinterfragen, ob das eine gute Variante ist.
00:17:49: Denn gut ist sie eigentlich nur dann, wenn dass sie den Stress nachhaltig killen kann.
00:17:53: Und wenn ich jetzt z.B.
00:17:54: sauer auf jemanden bin und ich spreche mit Freunden darüber, dann geht meine Emotion ja so ein bisschen runter, weil die Freunde sagen ... Der andere ist der totale Idiot René und du bist schon ganz okay gewesen.
00:18:05: Und dann geht es mir besser und dann habe ich auch meinen Dampf abgelassen.
00:18:08: Aber es ist eben kein nachhaltiger Stressabbau an der Stelle, sondern diese Person geistert immer wieder mit mir rum.
00:18:14: Vielleicht sehe ich die im Büro, vielleicht sehe ich die bei der Familienfeier wieder.
00:18:18: Und dann habe ich wieder dieses Problem, dass ich auf Hundert Achtzig bin und wieder nicht anspreche irgendwas und Grenzen setze und sage, das geht mir zu weit, du warst unfreundlich oder das will ich nicht oder was auch immer.
00:18:29: Und da lohnt es sich schon.
00:18:30: gucken, wozu neige ich eigentlich?
00:18:32: Was ist so mein typisches Stressverhalten?
00:18:36: Und wie kriege ich das raus?
00:18:38: Du hast ja auch ganz viele verschiedene Stresstypen im Buch beschrieben.
00:18:42: Das sind sehr viele gewesen.
00:18:43: Die können jetzt nicht alle durchgehen, aber vielleicht kannst du mal sagen, wie man für sich sozusagen herausfinden kann, wo man genau ausschlägt.
00:18:53: Also... Kann ich da auch so ein Tagesprotokoll mal führen oder weiß wie ich meine, also wie bekomme ich diese Sensibilität, um überhaupt zu merken?
00:19:03: Da ist was anders, da ist was los.
00:19:06: Ja, also es sind ein und dreißig Stresstypen, die ich da tatsächlich im Buch beschreibe.
00:19:10: Und es sind deshalb so viele, weil wir nicht einen einzigen Stresstyp in uns haben, sondern dass sehr situativ verschieden sein kann.
00:19:17: Mit zum Beispiel Zurückweisung auf Arbeit, kann man ganz anders umgehen, möglicherweise als mit Zurückweisung im privaten Umfeld.
00:19:25: Wenn ich mich zurückgewiesen fühle von meinen Eltern, ich jetzt als Erwachsener, dann kann das was ganz anderes auslösen, als wenn Kollege oder ein Kunde eine Zurückweisung bei mir triggert.
00:19:36: Und das nochmal zu verstehen.
00:19:37: Was löst es bei mir eigentlich aus?
00:19:39: Was bedeutet das?
00:19:40: Und in was für ein Verhalten rutscht ich dann rein?
00:19:42: Das bedeutet eben so die Auseinandersetzung mit dem Stresstypen.
00:19:45: Und da würde ich empfehlen, dass man sich jetzt eine Situation nimmt, die einem direkt in den Sinn kommt, wo man sagt, das hat mich zuletzt gestresst.
00:19:53: Da war ich genervt oder verärgert, da war ich hoffnungslos, da war ich energielos oder da kam ich in so eine Hektik rein.
00:19:59: Das kann ja alles Stress bedeuten, diese riesige Bandbreite.
00:20:03: Entweder ganz viel Energie oder gar keine Energie.
00:20:07: dann eben mal zu gucken, was ist das für ein Verhalten, für ein Stil, der dann bei mir entstanden ist oder schon durch welches Verhalten ist überhaupt diese Situation entstanden.
00:20:18: Ja, und ich mache mal ein Beispiel.
00:20:20: Also ganz viele Menschen haben so ein Stil, das ist so diese Harmonie.
00:20:24: Sie wollen gerne, dass es schön ist miteinander, dass es nett ist miteinander und das ist ja auch was Tolles.
00:20:29: Aber das kann natürlich immer extrem dazu führen, dass ich meine Bedürfnisse nicht ausdrücke, dass ich keine Grenzensätze, dass ich keine Konflikte anspreche und sich das bewusst zu machen.
00:20:38: Bei welchen Leuten neige ich denn vielleicht ganz klein plötzlich mich zu fühlen oder eben dieses Gefühl zu haben, ich muss jetzt nett sein als Strategie, weil wenn ich jetzt aufmucke, dann wird alles schlimmer oder dann überfordert es mich.
00:20:51: Da kommt wieder dieser Bodyguard, der sagt, Ja, sag jetzt lieber nicht, dass du sauer bist, weil dann kommt so ein riesiger Streit, den wirst du nicht gewinnen oder da wirst du die Niederlage bekommen und da geht es ja danach noch schlechter.
00:21:02: Und dann rutschen wir in so eine Verhaltensweise rein, wo wir lächeln vielleicht, wo wir über etwas überhören oder wo wir jemanden nicht drauf ansprechen, obwohl es ist total nervt, vielleicht schon seiner langen Zeit.
00:21:12: Und das ist so ein Hinweis, ja irgendwie versuche ich das mit Harmonie zu lösen, als Strategie, um weniger Stress zu haben.
00:21:19: Und jetzt lohnt es sich mal, sich zu fragen.
00:21:21: Aber hilft diese Strategie, habe ich wirklich weniger Stress?
00:21:24: Oder rutsche ich dadurch doch immer wieder Zeit versetzt in neuen Stress rein?
00:21:28: Liege ich abends wach, weil ich an den Konflikt denke, werde ich sauer, wenn ich weiß, ich habe eine Schicht mit der Person oder Weihnachten rückt näher und wir sehen uns bei der Familienfeier.
00:21:37: Und das einfach zu spüren, ist denn meine Verhaltensweise ein Muster?
00:21:42: und hilft mir diese Verhaltensweise, um Stress zu reduzieren, nachhaltig.
00:21:47: oder killt sie vielleicht nur kurz für den Moment die Frustration oder den Stress.
00:21:52: Und da kann man eigentlich ganz häufig entdecken, dass viele unserer Verhaltensweisen nur kurzfristig den Stress reduzieren, den Ärger reduzieren, uns ablenken oder für bessere Emotionen wieder sorgen.
00:22:03: Aber das Thema bleibt im Leben haften.
00:22:07: Und da wäre eben die Überlegung, lohnt es sich, hier auszubrechen aus dem eigenen Verhalten und was anderes zu machen.
00:22:14: Ich mache mal noch ein anderes Beispiel.
00:22:15: Neulich habe ich mit einem Team so eine Übung gemacht, da geht es um negative Eigenschaften.
00:22:20: Und das war so ein bisschen spielerisch wie so ein Marktplatz und man darf die verkaufen, diese negativen Eigenschaften.
00:22:26: Und man sagt aber nicht, ich habe die und die Eigenschaft, sondern man sagt nur, diese Eigenschaft würde ich dir gerne verkaufen wollen.
00:22:32: Vorteil ist ABC.
00:22:34: Und da muss man mal gucken, ob die andere Person und sagt, das klingt interessant.
00:22:37: Und eine Frau hat Aggressivität als Eigenschaft dann gekauft und hat am Ende auch in der Feedback-Runde gesagt, sie will die mal behalten, die Eigenschaft, weil sie zu harmonisch ist.
00:22:49: Und sie möchte ein bisschen ... aggressiver sozusagen werden, damit andere auch verstehen, dass sie nicht einverstanden ist mit etwas.
00:22:58: Also Leute nehmen sie oft nicht ernst, wenn sie mal sagt, können wir es auch anders machen, dann wird sie überhört.
00:23:03: Oder wenn sie wütend ist, dann kriegt sie es irgendwie nicht hin, das so auszudrücken, dass andere Leute verstehen, dass da eine Grenze überschritten wurde.
00:23:10: Und sie sagt, ich möchte ein bisschen aggressiver werden, ein bisschen nachhaltiger, mit mehr Druck für meine Bedürfnisse einstehen.
00:23:17: Und das ist genau diese Einladung, die man dann sich selber aussprechen darf.
00:23:21: Mal was anderes zu machen, mal auszubrechen aus dem typischen Muster, wenn es einen dann doch immer wieder in Stress hineinführt.
00:23:28: Werbung.
00:23:31: Manchmal beginnt Veränderung mit einem ganz neuen Blick.
00:23:34: Genau dafür steht Dawn.
00:23:35: Der Name bedeutet Morgengrauen, ein Symbol für Neubeginn, Wandel und Hoffnung.
00:23:40: Dawn ist eine Marke aus Berlin, die zeigt, dass sich die Modeindustrie verändern kann, wer zurückgibt, als nimmt.
00:23:47: Gegründet von Ines und Marian mit einer eigenen Fabrik in Saigon.
00:23:50: vereint Dorn zwei Welten, Berlin und Saigon.
00:23:53: Zwei Städte, zwei Kulturen und eine gemeinsame Vision.
00:23:57: Mode, die Verantwortung übernimmt, genährt von der Fusion bei der Orte.
00:24:00: Für Dorn ist Nachhaltigkeit nicht weniger Schaden anrichten, sondern mehr zurückgeben.
00:24:05: Mit der eigenen Fabrik in Saigon schaffen sie faire und gerechte Produktionsbedingungen.
00:24:10: Ihre Jeans sehen nicht nur gut aus, sie sind eine bewusste Entscheidung für eine neue Richtung in der Modeindustrie.
00:24:16: Wenn du Lust hast, teil dieses Wandel zu sein, im Online-Shop von Dawn bekommst du jetzt zehn Prozent Rabatt auf alle Styles, mit dem Code Fusion X gültig bis zum siebzehnten November.
00:24:27: Mein Lieblingsmodell ist übrigens die Ash, eine Barrel-Jeans mit super guter Passform.
00:24:32: Schau mal vorbei auf dawndenim.com und entdeck Werbung.
00:24:44: Ende.
00:24:46: Jetzt hast du am Anfang deine Antwort gesagt, wenn mich meine Eltern irgendwie triggern oder mein Arbeitskollege.
00:24:52: Und da habe ich gedacht, okay, kann es sein, dass das immer etwas Altes ist, was dich so triggert, was mit der aktuellen Situation nicht zu tun hat?
00:25:01: Oder ist es so, dass es weder an den Eltern noch am Arbeitskollegen liegt, sondern an deinem Stresstyp, das genau das dich triggert.
00:25:09: Weißt du, was ich meine?
00:25:10: Ja,
00:25:11: es kann verschieden sein.
00:25:12: Es kann ja sein, dass du gerade diese Bühngeschichte, von der du gesprochen hast, die hat ja ganz viele Ressourcen gerade gebunden.
00:25:19: Das heißt, es stehen weniger Ressourcen frei zur Verfügung.
00:25:22: So, und jetzt hat es ja nichts mit deinen Eltern zu tun, wenn du plötzlich in Stress gerätst und denkst, lass mich alle in Ruhe.
00:25:28: So, warum soll ich jetzt entscheiden, welcher Blumenstraußer auf der Bühne steht?
00:25:31: Ich muss noch mal runter.
00:25:32: und gleich das Interview führen.
00:25:34: Das hat ja nichts mit deinen Eltern zu tun.
00:25:36: Aber es kann sein, wenn du immer wieder in eine Beziehungssituation vielleicht reinkommst, wo du merkst, hier hast du dich ausgenutzt gefühlt oder übergangen gefühlt oder Verletzungen sind in Beziehungskontexten entstanden, egal ob es jetzt in der Liebesbeziehung passiert oder in Freundschaften oder so.
00:25:52: Da kann man schon noch mal gucken, ist das ein Stil, den ich z.B.
00:25:55: aus der Kindheit mitgeschleppt habe?
00:25:58: Und das ist bei ganz vielen Stilen so.
00:25:59: Auch dieses Harmonied-Ding ist ganz häufig so.
00:26:02: dass man eben vielleicht als Kind nur gesehen wurde, wenn man brav war, wenn man angepasst war oder vielleicht auch das Gefühl hatte als Überlebensstrategie, wenn ich jetzt noch Streit sozusagen vom Zaun breche in unserer Familie, die so fragil gerade ist, dann zerbricht unsere Familie und ich als kleines Lebewesen will natürlich dafür sorgen, dass Stabilität ist.
00:26:23: Also bin ich ordentlich, mach mich nicht schmutzig, hab gute Noten, ich lächle und ich protestiere nicht.
00:26:29: Das kann jetzt ganz vereinfacht gesprochen ein Stil sein, der aus so einer Zeit entsteht.
00:26:33: Oder auch zum Beispiel Menschen, die keine Hilfe annehmen, die sehr autark sind, die sehr eigenständig sind, sehr selbstständig sind.
00:26:41: Das kann auch ein Stil aus der Kindheit sein, wenn man zum Beispiel mit Eltern zu tun hatte, die selber überfordert waren.
00:26:46: Weil man als Überlebensstrategie einfach irgendwann sich ausgesucht hat.
00:26:50: in Anführungsstrichen.
00:26:52: Ich muss mich um mich selbst kümmern.
00:26:54: Ich kann anderen nicht vertrauen, dass die meine Bedürfnisse wahrnehmen, dass die sich um mich kümmern.
00:26:58: Und wenn ich mich nicht um mich kümmere, dann gehe ich unter.
00:27:01: Also werde ich selbstständig.
00:27:03: Und das kann dazu führen, dass man dann auch später, wenn man schon lange erwachsen ist und kein Kind mehr ist, dass man dann immer noch vielleicht Probleme hat.
00:27:11: anderen Leuten um Hilfe zu bitten zum Beispiel oder auch was abzugeben, weil man denkt ja so man ist da noch so in diesem Muster vielleicht drin und das kann bei ganz vielen Stilen der Fall sein.
00:27:21: Und ist es immer notwendig, dass man diesen Zusammenhang zieht?
00:27:26: Also ist es um das aufzulösen notwendig das ursprüngliche Problem sozusagen anzugehen oder kann man auch im Hier und Jetzt an den Dingen arbeiten.
00:27:38: Ist es dann nachhaltig oder nicht?
00:27:40: Ich glaube, es ist immer hilfreich, wenn man so eine kleine Idee hat, wo kommt das eigentlich her?
00:27:45: Weil man dann zum Beispiel nicht sagt, ja, ich lande immer bei blöden Vorgesetzten, sondern weil man dann irgendwann merkt, dieses Vorgesetzten... Thema, das ich habe, ist vielleicht eigentlich ein Thema mit meinen Eltern, dass ich nicht vertrauen kann, dass ich nicht zulassen kann, dass mich jemand führt, weil ich vielleicht auch Angst habe, dass ich negative Kritik bekomme von der Führungskraft und ich weiß, wie sich das früher angefühlt hat in der Familie und so weiter.
00:28:10: Und wenn ich das für mich verstanden habe, dann bin ich eben nicht nur mit, meine Führungskraft sollte mal ein Kurs mitmachen und eine bessere Führungskraft werden, sondern ich sehe, das hat ja was mit mir zu tun.
00:28:19: Das ist ja auch die Erfahrung, die wir häufig in romantischen Beziehungen machen.
00:28:22: in den ersten Partnerschaften oder wenn man sich fragt, warum ziehe ich immer so Idioten an, dann hat es vielleicht auch was damit zu tun, dass man das so gelernt hat, auf bestimmte Menschen zu wirken oder auf eine bestimmte Art mit Menschen umzugehen und die zieht man dann vielleicht möglicherweise an.
00:28:37: Also ich denke schon, dass es hilfreich ist, so ein Muster auch zu verstehen, aber natürlich kann man auch im Hier und Jetzt sagen, ich werde es durchbrechen, so wie diese Teilnehmerin vom Workshop sagt, ich will ein bisschen nachhaltiger, ein bisschen aggressiver werden, kann man sich das auch so vornehmen.
00:28:51: und dann aus der Komfortzone rauskommen und wirklich das mal anders ausprobieren.
00:28:55: Und mal gucken, was passiert dann?
00:28:56: Ist das irgendwie was vom Stress?
00:28:58: Verändert es etwas?
00:28:59: Also ich glaube, wir müssen was verändern, damit wir wirklich eine Veränderung in unserem Stresslevel haben.
00:29:04: Das wird nicht von alleine sich verändern, sondern die Frage ist, was bin ich bereit zu verändern?
00:29:10: Und da gehört vielleicht dazu auch... dieser Harmonie zu durchbrechen und auch andere Menschen an der Stelle zu enttäuschen, die einen immer nur sehr nett kennen und mal zu sagen, nein, bis hierhin und nicht weiter.
00:29:23: Jetzt nimmt ja jeder Stress anders wahr.
00:29:27: Glaubst du, dass wir uns den Stress zu großen Teilen einfach nur selbst machen?
00:29:35: Das klingt immer so vorwurfsvoll.
00:29:37: Aber natürlich haben wir einen gewissen Einfluss auf unseren Tag und auf unser Leben.
00:29:43: Und was machen wir mit diesen vierundzwanzig Stunden?
00:29:46: Und da ist schon eine Menge Gestaltungsspielraum im positiven Sinne, könnte man noch sagen.
00:29:50: Und wir selbst können natürlich unser größter Stressor sein.
00:29:53: Denken wir am Perfektionismus zum Beispiel.
00:29:55: Da stressen wir uns selber, weil wir so hohe Erwartungen haben.
00:29:58: oder diese Grübeleien, die so da sein können, die selbst Zweifel, die da sein können.
00:30:02: Aber auch wie wir den Tag gestalten, bitte ich dann um Hilfe zum Beispiel.
00:30:07: Mache ich nur Multitasking.
00:30:08: Darf ich zu wenig?
00:30:09: Und das ist dann schon irgendwann ein Strudel, der dazu beiträgt, dass wir in großem Stress geraten.
00:30:15: Aber das sind eben auch die Zeiten, in denen wir leben und die bieten uns ganz viele Angebote jeden Tag an Stress.
00:30:22: Und ich glaube, dass es wichtig ist, das einmal zu verstehen, dass das keine natürliche Umgebung ist, in der wir leben und dass wir eigentlich nicht in diese Welt hier reingehören.
00:30:31: Also das ist so ein bisschen so, wie wenn man sich vielleicht ein Hamster kauft.
00:30:35: Die, wenn ich richtig informiert sind, die sind ja nachtaktiv.
00:30:38: So, und jetzt würde man den Tag über immer wach halten und sagen, ja, du musst aber wach sein, weil ich bin jetzt auch wach.
00:30:44: Und ich will auch nicht, dass du da Heu hast, weil das stinkt, sondern ich pack dir da, weiß ich nicht, Dönerspieße rein, dann kannst du da irgendwie auf Dönerfleisch laufen, weil das riecht besser und hat ja auch so eine Konsistenz.
00:30:55: Ja, das würde dem nicht gut tun.
00:30:57: Und so leben wir halt auch in so einem Terrarium, was einfach uns nicht gut tut.
00:31:02: Da gehört die Digitalität hinein.
00:31:04: Die Aktivität der Nachrichten, da gehört das Handy rein.
00:31:07: Da gehört auch rein, was die ganzen Nebenwirkungen sind vom Handy, weniger soziale Kontakte, die Kommunikation verändert sich.
00:31:13: Wir machen viel Multitasking, wir sind sehr viel mit Ängsten konfrontiert, der ist ja mit Vergleichen konfrontiert.
00:31:20: Es gibt keine Ausgewogenheit, sondern nur ein Ja oder Nein in der digitalen Welt häufig.
00:31:24: Gut oder schlecht, auf welcher Seite stehst du denn jetzt, Stefanie?
00:31:27: Positioniere dich doch mal.
00:31:28: Also das ist ja die Digitalität, die so anstrengend ist.
00:31:32: Wir haben ein Parteiensystem, was sehr polarisiert, einfach um eine Sichtbarkeit für sich auch zu haben.
00:31:37: Parteien müssen polarisieren, damit sie unterscheidbar sind zu den anderen Parteien.
00:31:42: Wenn eine Partei sagt, wir finden die andere Partei total gut, die haben alles tolle Ideen, dann ist so ein bisschen die Frage, warum sollte man aber jetzt uns wählen?
00:31:50: Also... polarisieren sie.
00:31:52: Und sie haben hitzige Debatten, die sie führen.
00:31:55: Und sie führen uns mit hinein in eigentlich total doofe Diskussionen mit einem krassen Kommunikationsklima, nur um sich trennscharf darzustellen und Wählerstimmen zu bekommen.
00:32:05: Das gehört alles in unsere Zeit hinein und das tut uns nicht gut.
00:32:09: Und da gilt es schon zu gucken, wo sind denn meine Hebel und wo kann ich was verändern?
00:32:14: Ich würde ganz gerne noch mal auf den Körper.
00:32:17: Zurückkommen.
00:32:18: Wie wirkt sich denn Stress konkret auf den Körper aus?
00:32:20: Also aufs Herz, Immunsystem, aus Gehirn, Hormone.
00:32:25: Alles, von Kopf bis Fuß.
00:32:27: Und man kann sagen, die Wahrnehmung verändert sich, das Denken verändert sich, das Empfinden verändert sich und das Verhalten verändert sich.
00:32:35: Wahrnehmung heißt, wenn ich gestresst bin, was nämlich überhaupt noch war.
00:32:38: Und ich hab die Tendenz, dann negativere Dinge wahrzunehmen.
00:32:42: Denn der innere Bodyguard hat ja schon festgestellt, deine Ressourcen sind gefährdet.
00:32:46: Also wird der jetzt besonders spitzenlich sein bei allem, was die letzten Ressourcen, die du noch hast, gefährden könnte.
00:32:52: Das heißt, er wird viel ängstlicher sein.
00:32:54: Er wird viel mehr ... negative Dinge wahrnehmen, die eine Gefahr sind.
00:32:57: Und das ist eben auch dieses negative Denken, was dann häufig einsetzt, dieses Katastrophisieren.
00:33:01: Das ist gar nicht mehr so leicht, das überhaupt noch in Chancen zu denken oder in Lösungen zu denken, sondern wir sind dann getrieben eigentlich von unserem Denken, was wir nur noch beobachten können häufig.
00:33:12: Also auch das verändert sich.
00:33:13: Das Empfinden verändert sich, Trauer, Wut, emotionaler Schmerz, der da ist, Hoffnungslosigkeit, Neidei versucht.
00:33:21: Alles diese Dinge entstehen dann plötzlich.
00:33:24: Und die bringen ja immer eine Energie mit auch.
00:33:26: Das ist eben das Schöne an diesen Emotionen.
00:33:28: Ich sage im Workshop immer, es gibt keine negativen Emotionen.
00:33:31: Es gibt nur Emotionen, die sich auch negativ anfühlen.
00:33:34: Denn hier gucken wir uns den Night an.
00:33:36: Night heißt eigentlich Neatbedürfnis.
00:33:39: Das heißt, das Gefühl von Night, weißt du uns nur darauf hin, dass da etwas ist, was ich auch gerne hätte, was ein Wert für mich hat, was Interessantes.
00:33:47: Und das spornt mich im besten Fall dazu an.
00:33:50: da was zu tun, dass ich das auch kriege.
00:33:52: Und im negativen Fall spornt es mich dazu an, die Autoreifen zu zerstächen vom Nachbarn.
00:33:59: Und dann habe ich den Neid nicht mehr.
00:34:00: Aber im positiven Sinne hilft uns eben, Neid voranzukommen.
00:34:03: Man könnte sagen, das ist eine ganz innovative Emotion und dass wir heute hier mit einem Mikrofon vor der Nase sitzen können.
00:34:10: Das liegt nur daran, weil seit der Steinzeit Menschen Neid empfunden haben und weiterkommen wollten und Erfindungen gemacht haben, sich angeguckt haben.
00:34:19: Wie hat der andere das geschafft?
00:34:20: Das will ich auch schaffen.
00:34:21: Und irgendwann ist ein Mikrofon erfunden worden und es gibt Podcast.
00:34:25: Genau.
00:34:25: Und das Letzte ist das Verhalten.
00:34:26: Das heißt, das Verhalten, das kann sein, der soziale Rückzug ist so ganz typisch.
00:34:32: Drogenkonsum ist ganz typisch.
00:34:35: Medienkonsum ist ganz typisch.
00:34:37: schöne Gefühle auf schnelle Weise sorgen, streichen bei Erholungsphasen, weil Zeit ist ja auch eine Ressource.
00:34:44: Und dein Organismus sagt ja, Stefanie, jetzt schlafen zu gehen am zwanzig Uhr, bist du das Wahnsinns, du musst doch noch die Podcastfolge schneiden.
00:34:52: Mach das mal, die muss bald online sein.
00:34:54: Und dann sagst du, naja gut, was soll ich jetzt schlafen?
00:34:56: Dann mach ich das noch.
00:34:57: Und dann stelle ich mir auch den Wecker, noch eine Stunde früher aufstehen morgen, dann kann ich auch noch was leisten.
00:35:02: Das passiert im Stress.
00:35:04: Und da sehen wir auch, warum das so toxisch ist.
00:35:06: wir natürlich in so ein Stodel reinkommen, es wird immer schlimmer.
00:35:10: Und die wichtigste Erholungsphase im Laufe eines Tages ist der Schlaf.
00:35:14: Und wenn wir das nicht gut gemacht haben, dann ist die Gefahr für Stress am Tag natürlich sehr für höher.
00:35:21: Und man könnte sagen, immer wenn wir mit dem Wecker wach werden, dann sind wir noch nicht fertig regeneriert.
00:35:28: Alle, die uns gerade zuhören, bitte überlegt mal.
00:35:32: Wie oft wacht ihr mit dem Wecker auf?
00:35:34: Ja, aber das heißt, das ist wie so ein Brot, was ich zehn Minuten früher aus dem Ofen hole.
00:35:38: Es ist noch nicht fertig.
00:35:39: Das
00:35:40: schönes Bild.
00:35:40: Und das wird mir Bauchschmerzen bereiten.
00:35:43: Also, das macht noch mal diese Toxity, teils ist so, na ja, die Vergiftung der Zeit noch mal so ganz deutlich, dass wir eben nicht mehr natürlich leben.
00:35:52: Früher die Menschen, die wären ja nicht um ein Uhr nachts schlafen gegangen, weil es kein Licht gab.
00:35:58: Was würdest du denn sagen, wie erkennt man diese Grenze zwischen akutem Stress, der ja superkraft ist oder sein kann, hin zu chronischem Stress?
00:36:07: Also, wann muss ich wachsam sein und gegensteuern?
00:36:11: Stress ist so lange gut, wie er mir Motivationen gibt, etwas zu tun.
00:36:16: wie er mir Kraft gibt, was zu gestalten.
00:36:18: Vielleicht auch was auszuhalten, gerade in schwierigen Phasen.
00:36:22: Da ist der Stress noch gut.
00:36:23: Aber er wird eben problematisch, wenn er selber für neuen Stress natürlich sorgt an der Stelle.
00:36:29: Und ich auch das Gefühl habe, ich empfinde nur, aber ich komme gar nicht ins Machen.
00:36:33: Ich habe gar keine Möglichkeiten mehr.
00:36:35: Und an so vielen Stellen quillt sozusagen der Stress in meinem Leben raus.
00:36:39: Und ich hetze nur noch von Wochenende zu Wochenende, um endlich wieder mal normal zu leben.
00:36:45: Und unser Körper schickt uns Symptome die ganze Zeit.
00:36:48: Und die müssen wir halt ernst nehmen.
00:36:51: Du hast ja zu euch gerade so dein Arm hier so abgestürzt, dein Kopf abgestürzt auf den Arm, auf die Hand.
00:36:57: Und wenn du das jetzt eine Stunde lang so machen würdest, dann würde das irgendwann wehtun im Nacken.
00:37:03: Und du würdest ja nicht sagen, wenn du nach dem Interview rauskommst, Boah, Leute hier in der Redaktion, habt ihr meine Schmerztablette?
00:37:10: Ich will auf jeden Fall bis heute Abend noch hier weiter so sitzen, mit dem Kopf so abgestürzt.
00:37:15: Du würdest ja sagen, ja, ich muss in eine andere Bewegung.
00:37:18: Und ich muss jetzt nicht nur den Schmerz killen, ich muss noch was verändern.
00:37:21: Das war zu viel Einseitigkeit.
00:37:24: Und das sind die Symptome.
00:37:25: Die Symptome signalisieren uns.
00:37:27: Es ist zu viel.
00:37:28: Die Muskelanspannung, Verspannung, die signalisiert es uns.
00:37:31: die Darmprobleme, die Menstruationsprobleme, die auch kommen können durch Stress, die Erektionsprobleme, die Libido-Verlust, Verlustigkeit.
00:37:40: All das sind so die Sachen, die Stimmungsschwankungen, die da sind, die Negativität, die da ist plötzlich.
00:37:45: Wenn ich merke, ich streiche nur noch, ich gehe nicht mehr ins Theater, nicht mehr ins Kino, ich treffe keine Freunde mehr.
00:37:50: Wenn mich jemand anruft und sagt, hey René, hast du Lust, heute noch spazieren zu gehen?
00:37:54: und ich sage, oh nee, eigentlich nicht, ich will nur noch auf dem Sofa versacken.
00:37:57: Wenn ich merke, das passiert ständig.
00:38:00: Dann ist auf jeden Fall das ein ganz wichtiges Symptom, dass ich irgendwas brauche und es ist nicht der Espresso um zwanzig Uhr, es ist eine Veränderung meines Lifestyles.
00:38:09: Aber bin ich dann, also weil das hattest du vorhin schon mal gesagt und ich kenne Stress tatsächlich eher als Ausschüttung von Energie und du meintest es kann aber auch Erschöpfung sein, ist das dann schon ein Burnout, wenn Stress mich erschöpft?
00:38:23: Burnout ist auf jeden Fall natürlich diese sehr lange, dauerhafte, über Monate oder Jahre Erschöpfung, die dann irgendwie so ausgebrannt ist, aber man kann natürlich auch... Ich sag jetzt mal, auch wenn das kein Fachbegriff ist, so ein Mini-Burnout natürlich auch im Laufe der Woche haben.
00:38:38: Diese Antriebslosigkeit, diese Lustlosigkeit, das ist auch schon ein Symptom von Stress.
00:38:43: Und es kann dann sein, zwei Tage später hast du dann vielleicht auch wieder Energie oder Hektik.
00:38:47: Aber gerade am Abend empfinden ganz viele Menschen, die im Stress sind, eben diese große Antriebslosigkeit.
00:38:53: Dass sie eben sagen, ich geh nicht mehr ins Yoga-Studio, ich geh nicht mehr ins Fitnessstudio.
00:38:57: Und ich kann auch nach einer Stunde, wenn ich ausgesucht habe, was ich bei Netflix gucken will, auch das nicht mehr gucken.
00:39:02: keine Kraft mehr habe.
00:39:04: Also auch eine Lustlosigkeit, Energielosigkeit ist ein Stresssymptom, nicht nur die Hektik.
00:39:10: Also wäre eigentlich unser Körper in der Lage, die Energie vom Aufwachen bis zum Schlafen gehen.
00:39:15: zu halten, aber auch natürlich nicht auf einem Level, oder?
00:39:18: Ist doch logisch, dass das Abend sowieso auch weniger wird.
00:39:20: Ja, genau, das will er ja.
00:39:22: Aber das machen wir ja oft gar nicht.
00:39:24: Also wenn du jetzt noch um Mitternacht die Podcast-Folge schneidest und ganz viel Licht anmachst und noch ein Club-Marte trinkst, dann stößt du ihn ja bei seinem Ablauf.
00:39:33: Und normalerweise ist es so, dass ... morgens zwischen sechs und acht, dein Körper das meiste Cortisol ausschüttet.
00:39:41: Einfach so, du musst nichts dafür tun.
00:39:42: Das ist das Stresshormon Cortisol, damit du wach wirst.
00:39:47: Und das heißt, der will nicht, dass du um vier Uhr wach wirst.
00:39:49: Der will, dass du irgendwann zwischen sechs und acht im Schnitt, das ist bei jedem ein bisschen anders, aber im Schnitt wach wirst.
00:39:54: Dadurch wirst du wach, hättest du keinen Cortisol, wär's echt schwer, morgens wach zu werden.
00:39:59: Und dann hast du im Laufe des Vormittags und so weiter ... Energie und Kraft.
00:40:03: Wenn jetzt was Krasses passiert, quetschende Autoreifen plötzlich ganz nah bei dir vorbeifahren, dann kommt natürlich ein Schub noch mal von Cortisol und dann gibt dir noch mal Kraft, jetzt direkt zu handeln.
00:40:13: Aber ansonsten stößt das einfach so aus, so gegen fünfzehn Uhr haben die meisten Menschen so ein Tief, da ist wenig los und dann baut der Körper immer weiter Cortisol ab und so quasi nach der Tagesschau wird das dann immer weniger und Melatonin setzt langsam ein.
00:40:30: Schlafhormonen.
00:40:31: Aber auch nur, wenn man eben nicht so krasses Licht hat und so aktiv ist.
00:40:36: Und dann überschneien sich sozusagen die Sachen.
00:40:39: So gegen Mitternacht hat man dann kaum noch Kortisol.
00:40:42: Und dafür hat man ganz viel Melatonin, dass man schlafen kann.
00:40:46: Das ist so dieser Rhythmus.
00:40:48: Der verändert sich im Laufe des Alters.
00:40:49: Da kommen wir vielleicht auch gleich noch mal dazu.
00:40:52: Da verändert sich das.
00:40:53: Das kann ich ja vielleicht schon an der Stelle sagen.
00:40:55: Ja,
00:40:55: genau.
00:40:56: Also auch, wie der Körper mit Stress umgeht, die älter man wird, das würde mich auch mal interessieren.
00:41:00: Genau, also wir haben nicht mehr diese Cortisol-Spitzen so ganz stark, wenn wir älter werden.
00:41:06: Dafür fällt es schwerer, Cortisol wieder abzubauen.
00:41:09: Das heißt, man kann ... vielleicht nicht mehr ganz so in diese das und das und das gestresst reinkommen.
00:41:15: Aber dafür gibt es vielleicht so ein Grundstress, der länger anhält, wenn er da ist.
00:41:20: Und auch das zeigt ja eben auch, dass Melatonin nicht so wirksam sein kann, wenn immer noch sehr viel Cortisol im Organismus drin ist.
00:41:28: Und dadurch fällt es auch älteren Menschen häufig schwerer einzuschlafen.
00:41:32: Abends zum Beispiel.
00:41:34: Das ist so ganz typisch.
00:41:35: Und das verändert sich im Laufe des Lebens.
00:41:37: Als Jugendlicher hat man ganz viele Spitzen, auch als junger Erwachsener.
00:41:40: Und je älter man wird, dass du baseline-mäßiger ist, dann Kortisol da.
00:41:46: Also heißt das, ich bin weniger gestresst, je älter ich werde?
00:41:50: Ja, vielleicht weniger extrem gestresst.
00:41:53: Das ist tatsächlich eine Erkenntnis, die man sieht.
00:41:55: Ältere Leute haben häufig nicht mehr diesen extremen Stress.
00:41:59: Aber dafür fällt es ihnen schwerer, wenn sie gestresst sind, wieder runterzukommen in eine Entspannung.
00:42:04: Sie bleiben oft länger in dieser Anspannung drin.
00:42:07: Das ist etwas, was da ist.
00:42:09: Und das fällt einfach schwerer, sich wieder zu erholen und diesen Stress abzubauen.
00:42:15: Und kann man das beeinflussen?
00:42:16: Ja, man kann es auf jeden Fall beeinflussen.
00:42:18: Also für den gesunden Schlaf zu sorgen, hilft, weil Milatonin baut eben auch Cortisol ab an der Stelle.
00:42:24: Und wenn ich versuche, einen guten Schlafrhythmus zu haben, wenn ich versuche, keine Schichtdienste zu haben, keine Nachtdienste zu haben, dann unterstütze ich mein Organismus sehr in sowas.
00:42:34: Oder auch wenn ich mich von Reizen fernhalte, also nicht noch den Crime-Podcast höre, vor dem Einschlafen und all diese Sachen, dann sorge ich ja auch dafür, dass kein Cortisol noch mal zusätzlich ausgestoßen wird.
00:42:46: wird.
00:42:46: Und kuscheln wäre zum Beispiel auch etwas.
00:42:49: Oxytozin wird da ausgestoßen.
00:42:52: Auch mit dem Hund, der unter unserem Tisch liegt von dir.
00:42:54: Auch das würde schon helfen.
00:42:56: Aber auch lange Spaziergänge, eben nicht so eine krasse Mediennutzung, wo ein Reiz nach dem anderen ist.
00:43:01: Das wären alles so Sachen, wo man helfen kann im Organismus, dass er wieder in gute Bahnen kommt.
00:43:07: Gibt es denn so beim Älterwerden irgendwelche Stressoren, die von außen kommen, die mehr oder weniger werden?
00:43:14: Ja, also in jungen Jahren hat man häufig dieses Vergleichen ganz stark.
00:43:18: Wer bin ich eigentlich?
00:43:19: So selbst Zweifel auch häufig.
00:43:22: Also, Sechzigjährige können auch Selbstzweifel haben.
00:43:24: Aber das ist dann häufig nicht mehr so ein ganz großes Thema.
00:43:28: Auch der Körper spielt eine große Rolle natürlich in jungen Jahren als Stressor.
00:43:32: Wie sehe ich aus?
00:43:33: Bin ich groß genug, stark genug, schlank genug?
00:43:35: Das sind ja so diese Themen unserer Gesellschaft, die auch Stress auslösen.
00:43:39: Auch Beziehungen sind ja sehr fragil häufig.
00:43:43: in den zwanziger bis dreißiger Jahren so in dieser Zeit zerbrechen ja auch viele Beziehungen, Freundschaften, aber auch Liebesbeziehungen und dann geht die Welt oft ja auch unter an der Stelle.
00:43:53: Und da gibt es häufig eine größere Stabilität.
00:43:56: Also man hat meistens weniger soziale Kontakte im Alter, dafür aber stabilere.
00:44:01: Und man, das ist auch interessant in der Forschung, man neigt in jüngeren Jahren häufig mehr zum Aktionismus, wenn man Stress hat, also dass man in so eine Hektik verfällt und irgendwas tut und macht.
00:44:13: Und wenn man älter ist, neigt man eher zum emotionalen Coping heißt es, also zur emotionalen Bewältigung, dass man also eher akzeptiert, dass man gegen bestimmte Sachen nichts tun kann und aber für sich selber Strategien findet.
00:44:26: das nicht so wichtig zu finden, das nicht so schlimm zu finden oder das vielleicht auch umzudeuten und zu sagen, das ist jetzt ein Teil meines Lebens, meiner Erfahrung und daran reibe ich mich nicht auf.
00:44:37: Aber wie würde so was gehen?
00:44:38: Weil mir fällt da zum Beispiel ein, dass ja viele Menschen, die ein bisschen älter sind, darüber klagen einfach nicht mehr so viel Energie zu haben wie früher, also körperlich, aber geistig ja noch ganz aktiv sind und eigentlich viel mehr wollen, als sie vielleicht können.
00:44:53: Also natürlich auch je nach Tagesform und so weiter.
00:44:56: Aber wie geht man denn dann damit um?
00:44:58: Muss man da einfach radikal akzeptieren?
00:45:02: Oder ja, wie kriege ich diesen Mindset-Shift um?
00:45:06: Weil ich meine, du kannst das körperliche Rad der Zeit ja auch nicht zurückdrehen.
00:45:11: Ja, und das ist vielleicht der wichtigste Satz in dieser Podcast-Horge.
00:45:15: Also diese Erwartungshaltung, die wir heutzutage haben, dieses ewig-Jungensein und was auch alles mit Jungsein verknüpft ist.
00:45:22: Unsere Gesellschaft ist ja sehr auf Jungen getrimmt.
00:45:24: Also schaut man sich auch mal die Werbung an, die Plakate an, die Schauspieler in Filmen, in Serien, es ist ja alles super Jung immer.
00:45:32: Aber diese Vorstellung, dass nur das junge Leben qualitativ wertvolles Leben ist und auch, dass man es mit allmöglichen Cremes und Tabletten wieder zurückdrehen könnte, diese jungenbrunnen Idee.
00:45:44: Die ist halt eben auch ein ganz großer Unglücklichmacher an der Stelle, weil es so viele Erwartungen ja auch setzt und uns ja auch einredet, es sei nicht in Ordnung, älter zu werden, graue Haare zu bekommen, weniger Kraft zu haben oder was auch immer.
00:45:57: Und das ist natürlich auch wieder ein Teil der das Toxischen an dieser Stelle.
00:46:02: Und da geht es schon darum, in die Akzeptanz zu gehen.
00:46:04: Ich musste so lachen, als du es gesagt hast, weil du da so ein Gesicht gezogen hast, müssen wir akzeptieren.
00:46:11: Ja, klar, das wäre doch super.
00:46:14: Der Herbst zeigt uns ja auch, wir können jetzt nicht mehr ins Freibad reinspringen.
00:46:18: Wir können jetzt nicht auf der Wiese liegen, ohne uns eine Blasenentzündung zu holen.
00:46:22: Aber dafür gibt es diese tollen, bunten Blätter, es gibt einen tollen Geruch in der Luft.
00:46:26: Aber auch einen gewissen Schmerz natürlich.
00:46:29: Wir wissen, die schöne freie Zeit, wo man mit T-Shirt draußen ist, die ist vorbei und bald kommt auch der knackige Winter vielleicht.
00:46:36: Und genau das ist die Situation, in der man sich dann auch als Mensch irgendwann befindet, dass man ja auch weiß, ja, der Sommer meines Lebens ist irgendwie vorbei und ich nähere mich jetzt langsam dem Kagenwinter, wo eben auch der Tod irgendwann natürlich da ist, das Absterben da ist.
00:46:52: Aber jetzt gerade ... Lebe ich und jetzt gerade gilt es eben die Früchte, die der Herbst bereithält, eben auch zu haben.
00:46:59: Und ich denke, dass diese Qualität uns total abhanden geht unter all diesen Creme-Tiegeln, die verkauft werden und diese ganzen Supplements bei uns immer wieder suggeriert wird.
00:47:09: Du kannst es aufhalten.
00:47:12: So wie wir haben jetzt keine Plastiktring-Kräme, wir halten den Klimawandel auf oder so.
00:47:16: Also es gibt einfach Gesetze in der Natur, die so krass sind, die man ganz schlecht beeinflussen kann.
00:47:23: Und wir müssen uns eben auch bewusst machen, wenn wir plötzlich Supplements in uns reinkippen, dass wir das ja auch in ein ökologisches System reinkippen und... Wir gar nicht so ganz genau wissen, was wir damit bewirken.
00:47:34: Also wenn ich jetzt zum Beispiel in einen großen See fünf Kilosalz reinkippe, dann hat das eine Auswirkung.
00:47:42: Und wenn ich jetzt plötzlich irgendwelche, wenn ich ganz viel Magnesium nehme, ganz viel Das nehme und das nehme und noch dieses Supplements nehme, also irgendwas bewirkt es ja in mir.
00:47:52: Da sind aber auch so viele Zusatzstoffe natürlich drin.
00:47:53: Und die Frage ist, bewirkt es jetzt nur Positives?
00:47:56: Oder würde ich einfach, wenn ich meinen Lifestyle verändere, nicht auch schon ganz viele tolle Effekte haben, wenn ich wirklich jetzt früher schlafen gehe, wenn ich meine Schlafumgebung anders gestalte, wenn ich mein Medienkonsum anders gestalte, wenn ich meine sozialen Kontakte anders gestalte, meine Freizeit anders gestalte, würde das nicht schon voll viel bewirken können?
00:48:14: und können ich da nicht auf die ein oder andere Tablette auch verzichten?
00:48:18: Ja, kann ich dick unterstreichen.
00:48:20: Ich denke, jetzt sind wir irgendwie wieder bei Oma und Opa, die alle schon genau wussten, was sozusagen gut für uns ist.
00:48:26: Und ich finde es trotzdem wichtig, so den Fortschritt auch mit einzubeziehen und wenn es da Möglichkeiten gibt, das auch zu kombinieren.
00:48:34: Was ich mich frage ist, du sagst ja, wir sind im Grunde nicht dafür geschaffen, in dieser Welt so zu leben und die zu viele Reize auf uns ausübt.
00:48:43: Gibt es denn trotzdem irgendwas an uns Menschen, das sich schon weiterentwickelt hat in diese Richtung?
00:48:49: Evolution dauert.
00:48:51: Und das, was wir gerade hier sind, wir sind perfekte Lebewesen für ... Ein Leben in der Natur, wo man draußen sich für bewegt, wo man auf die Jagd geht, wo man in kleinen Gruppen zusammenlebt, nicht mehr als hundert oder hundertfünfzig Leute vielleicht, wo man nicht jeden Tag tausend Veränderungen hat, wo man nicht jeden Tag darüber nachdenkt, welches Geröll jetzt vom Berg runterfallen könnte oder in fünf Jahren.
00:49:22: sondern eigentlich viel mehr Ruhe zu haben.
00:49:24: Natürlich hatten die auch Stress die Steinzeitmenschen.
00:49:26: Ich will da ja auch gar nicht sagen.
00:49:28: Die hatten Kälte, die hatten Gewitter, die hatten Hungersnöte.
00:49:31: Das war auch alles nicht cool.
00:49:33: Aber die Zeit, in der wir jetzt leben, da sind wir nicht darauf vorbereitet.
00:49:37: Und es ist auch zu erhöht.
00:49:38: das ganze soziale, was in den sozialen Medien stattfindet, ist ja so total asozial.
00:49:44: Weil wir einfach, wir haben da keinen... Wir haben da einfach nichts, was uns gut hilft, dadurch zu navigieren.
00:49:50: Das ist nicht für uns gemacht.
00:49:51: Also es tut uns einfach gar nicht gut, wenn man sich auch die Kommentare mal durchliest, die unter welchem Posting sind, da kriegt man ja einfach immer nur schlechte Laune, weil es nicht kooperativ ist, weil es nicht konstruktiv ist, weil es nur schwarz oder weiß ist, ja oder nein.
00:50:06: Und das ist alles Müll in unserem lebenden Traum, wenn nicht.
00:50:10: Und wenn du mich jetzt fragen würdest, oh nee, was wären deine ultimativen Tipps für weniger Stress?
00:50:15: meinetwegen auch in Verbindung mit der Menopause oder auch mit dem Alter werden, dann würde ich sagen, versuche so viel Zeit wie möglich in der Natur zu verbringen, was für eine Überraschung.
00:50:26: Sei im Wald, sei am See, geh auf die Berge, bewegt deinen Körper, sitzt nicht nur zu Hause rum.
00:50:31: Versuche möglichst Sachen zu essen, die nicht verarbeitet sind.
00:50:36: Der Teil da vorne im Supermarkt, wo du am ersten durchläufst.
00:50:39: Da bleibt am längsten.
00:50:41: Obst, Gemüse, Sammel, alles ein.
00:50:43: Ist das frisch?
00:50:44: und versuche, ganz viel Zucker zu vermeiden und den ganzen Kram mit tausend Zusatzstoffen zu vermeiden.
00:50:50: Schau, dass du mit einigen Menschen gute, enge Beziehungen führst, ihr offen miteinander sprecht, was ihr denkt und fühlt.
00:50:57: Mehr Nachfragen anstatt bewerten.
00:50:59: Das werden so ein paar Sachen, die ich sagen würde.
00:51:02: Versuche, deinen Schlaf zu regulieren und sie da in Händen.
00:51:05: die als ein Werkzeugkoffer an, das coole Sachen kann, aber mach nicht ständig Nägel in die Wand, nur weil es geht, sondern schau einfach, wenn du ein Foto machen willst, mach ein Foto.
00:51:15: und wenn du jemanden anrufen willst, ruf jemanden an, aber kill doch nicht jede Pause.
00:51:20: Jedes Mal, wenn jemand auf Klo geht im Café, dass du zum Handy greifst, sondern entspanne, schau die anderen Leute an, denk über das Gespräch nach und lass dich da nicht so reinziehen in diese ganzen angeblich kostenlosen Apps, die du mit deiner Energie, mit deiner Lebenszeit bezahlst und versuche, ja, eigentlich wieder ein Leben ein bisschen zu führen wie in den Achtzigern.
00:51:40: Frag dich am Wochenende oder im Feierabend.
00:51:43: Was würde ich denn eigentlich tun, wenn wir zu den Achtzigern wären?
00:51:46: Und es gäbe nicht eine Million Fernsehsender und es gäbe kein Handy.
00:51:49: Würde ich puzzlen, würde ich malen, würde ich die Gitarre rausholen, würde ich jemanden anrufen und sagen, hey, komm, lass uns mal noch einen kleinen Armspaziergang machen.
00:51:57: So, fertig.
00:51:58: Damit haben wir weniger Stress im Leben.
00:52:00: Und das hilft uns in allen Lebensphasen.
00:52:03: Ich danke dir für all die tollen Bilder, die du aufgemacht hast.
00:52:07: Also in meinem Kopf ist jede Menge los.
00:52:09: Ich werde das mal sortieren und bin ganz dankbar, dass du hier mein Gast warst.
00:52:13: Und in dein Buch, Superkraft statt Super Stress, gibt es noch viel, viel mehr davon.
00:52:17: Und auch Strategien, die wir befolgen können und Dinge, die wir für uns mal ausprobieren können.
00:52:23: Ja, ich kann das Buch nur so sehr empfehlen.
00:52:25: Und danke dir, dass du zum dritten Mal bei mir ein Podcast warst.
00:52:29: Der erste, der dreimal hier war.
00:52:31: Also danke, ich freue mich schon aufs vierte Mal.
00:52:33: Ja,
00:52:33: was eine Ehre.
00:52:34: Danke, dass du die Türen ein drittes Mal geöffnet hast.
00:52:37: Und ich würde mich riesig freuen.
00:52:38: irgendwann ein viertes Mal miteinander sprechen.
00:52:40: Danke, Stefan.
00:52:41: Bis dahin.