00:00:04: Älter werden, Scham, Körper, Wechseljahre, schwere Themen, nicht heute.
00:00:09: Meine heutige Gäste beweisen gerade, dass man überall das laut lachen, klug sprechen und ziemlich ehrlich sein kann.
00:00:16: In ihrer neuen Serie, Friehe und Fünfzig auf Join und SatEins, nimmt sie die Wechseljahre mit maximalem Humor, Selbstironie und ordentlich Wumms auseinander.
00:00:25: Oberlustig, ungeschönt und ziemlich befreiend.
00:00:28: Aber hinter dem Lachen steckt auch Tiefe.
00:00:30: Charme, Sichtbarkeit, Begehren, Rollenbilder.
00:00:33: Und die große Frage, was eigentlich bleibt, wenn sich alles verändert.
00:00:37: Heute sprechen wir genau darüber.
00:00:39: Ehrlich, persönlich und mit Humor.
00:00:41: Ich freue mich sehr auf das Gespräch mit Annette Frier.
00:00:48: Ich finde es fantastisch, dass wir uns heute treffen.
00:00:50: Ja,
00:00:50: ich finde es auch richtig, richtig schön.
00:00:52: Um dabei zu bleiben, das ist ja absolut genauso, wie du sagst.
00:00:55: Ich finde es wirklich fantastisch.
00:00:57: Ich finde deinen Podcast super.
00:00:59: Und die Gespräche, die du führst, und man denkt, wieso gibt es das nicht schon seit Jahren?
00:01:04: so was?
00:01:05: Du hast tatsächlich vor zwei, drei Jahren angefangen, oder?
00:01:08: Ja,
00:01:08: genau.
00:01:08: Ich habe vor drei Jahren angefangen.
00:01:10: Ja, und man
00:01:10: ist dann immer so erstaunt, dass man denkt, super toll, die redet mit Natzahnärztin über Mundgesundheit.
00:01:16: Ja.
00:01:17: Und man denkt.
00:01:18: Wieso kommt mir das vor, dass diese Gespräche erst seit kurzer Zeit geführt werden?
00:01:22: Ja, ich glaube, weil es einfach so ist.
00:01:24: Weißt du, ist?
00:01:24: Also, das ist halt im Grunde, wir haben ja jetzt auch erst die erste lustige Serie über die Wechseljahre gesehen.
00:01:31: Also, du bist ja auch die erste, die das macht.
00:01:34: Man muss immer sagen, Hashtag Doris Dörrje.
00:01:38: Halts auch schon mal probiert vor, vor fünfzehn Jahren.
00:01:40: War zu früh, ne?
00:01:41: Und es war zu früh.
00:01:42: Punkt.
00:01:43: So, glaublich.
00:01:44: Ja.
00:01:44: Ja, was glaubst du, warum jetzt so die richtige Zeit ist?
00:01:47: Genau
00:01:47: das, was du gerade gesagt hast.
00:01:51: Es gibt überhaupt jetzt erst Forschung wirklich auch dazu.
00:01:53: Überhaupt, dass Frauen und Männer tatsächlich unterschiedliche Stadien durchlaufen im Laufe ihres Lebens.
00:02:00: Es ist nicht nur Menschengesundheit, es gibt Frauen und Männergesundheit.
00:02:04: Und das ist, wie mit allen Dingen, wo ein Fokus draufgerichtet ist, da verändert sich was.
00:02:09: Aber den Fokus gab es nicht.
00:02:11: Und das ist natürlich ... unerhört einerseits und man ist selber zu Zeuge in seinem eigenen Leben davon, dass einem das nicht mal aufgefallen ist und dass man plötzlich mit der Nase auf so Sachen.
00:02:21: und ich finde es auch gar nicht so skandalös und dramatisch.
00:02:24: In erster Linie freue ich mich natürlich, dass ausgerechnet ich jetzt in das Vergnügen komme, dass ich mich informieren darf über viele Bereiche in meinem Leben.
00:02:36: Meine Mutter hatte diese Möglichkeit nicht.
00:02:38: Und selbst wenn meine Mutter eine super Idee gehabt hätte, eine lustige Serie zu machen vor... ...von... ...von... ...von... ...von... ...von... ...von... ...von... ...von...
00:02:53: ...von... ...von... ...von... ...von... ...von...
00:02:57: ...von... ...von... ...von... ...von...
00:03:00: ...von...
00:03:07: Genau, ich bin da so reingerasselt, wie man ja in viele Themen so reinrasselt, weil die einfach passieren.
00:03:12: Und ich bin nicht so der voraus eilende Typ.
00:03:15: Und natürlich habe ich öfters am Tisch gesessen, wenn sich Freundinnen von mir oder wenn das so auf das Thema kam.
00:03:21: Da habe ich mir gedacht, das wäre interessant.
00:03:22: Das kommt dann sicher irgendwann.
00:03:23: Ich war natürlich schon mittendrin und habe mich über verschiedene Sachen gewundert.
00:03:27: Vor allem also über so gesundheitliche Aspekte oder medizinische Aspekte im Sinne von körperliche Aspekte.
00:03:35: Da hat ja jeder was anderes.
00:03:37: Und ich bin ja jede Überzeugung, wir verändern uns ja ohnehin immer.
00:03:41: Und ich hatte das auch so ein bisschen darauf geschoben, dass ich dachte, was ist denn das jetzt?
00:03:45: Wieso habe ich denn hier, was ist das?
00:03:46: Habe ich gerade Gelenkschmerzen?
00:03:48: Habe ich irgendwie gerade, was ist denn jetzt heute los hier mit der Yoga-Runde?
00:03:51: Ich möchte sofort wieder nach Hause gehen, mich ins Bett legen.
00:03:53: Das habe ich aber mitnichten auf irgendeine Lebensphase geschoben, die ich mit neun Millionen Frauen in Deutschland vielleicht teile und dass das Symptome sind.
00:04:03: Denkst du ja auch nicht mit Mitte.
00:04:04: Also ich hab mit Mitte vierzig gar nicht dran gedacht.
00:04:06: Ich hab unseren Autor und Produzenten von März gegen März den Reif Fußball noch beschimpft.
00:04:12: Ich hab gesagt, wie früh soll denn die Scheiße losgehen?
00:04:15: Ich hab in meinem ganzen Leben noch keine Hitzewallung.
00:04:17: Wieso schreibst du mir Hitzewallungen ins Drehbuch?
00:04:19: Also so auch.
00:04:21: Ich hab mir wirklich gar nicht dazu irgendwelche Gedanken gemacht.
00:04:24: Und das war so ein Fun-Fact, weil ich einen Tag nach diesem Dreharbeiten diese erste... Offizielle, ich bin schon so wahnsinnig gelangweilt, dass ich selber überhaupt noch nenne, Hitzewallung hatte, weil es ja immer noch das ist, ich hatte keine Wechseljahre, ich hatte keine Hitzewallungen.
00:04:40: Fertig, da ist das Thema fertig und ich bin auch selber, ich bin über mich selber und meine Ahnungslosigkeit erstaunt, weil seitdem ich mich dann damit beschäftigt habe und gemerkt habe, wie toll.
00:04:51: Es gibt so viele schlaue Menschen, die da schon gute Beiträge zugeliefert haben.
00:04:56: Man muss es halt nur wissen.
00:04:58: Und im besten Fall hört man es auch von der Gynäkologin.
00:05:00: Und das schiftet ja auch gerade alles.
00:05:03: Aber es geht halt wirklich jetzt erst los.
00:05:06: Genau, es geht jetzt erst los.
00:05:08: Ich finde es auch interessant, weil bei mir war es eigentlich ähnlich und ich dachte so, okay, diese Tür aufzumachen und dahinter noch mal so ein komplett neues Universum, was völlig unbekannt ist.
00:05:21: So entdecken.
00:05:22: Ich denke auch so, ich meine, wir sind informierte, kluge Frauen.
00:05:26: Dass dieses Thema an uns so vorbeigegangen ist, ist halt auch einfach kein Zufall.
00:05:31: Nee,
00:05:31: gar nicht.
00:05:32: Und man merkt auch so, dass die eigene... Vorstellung von Leben, wie krass die an den Zeitgeist gebunden ist.
00:05:39: Man denkt ja, man ist ein freies Individuum, das seine eigene Meinung bildet und eine Haltung hat und die darf sich auch ändern.
00:05:45: Aber ich kann so viel gar nicht stolpern, wie ich auf die Schnauze falle über meine eigenen Vorstellungen von mir selbst und die Bilder, die ich mir gebaut habe.
00:05:57: Und da ist man, glaube ich, eigentlich schon bei dem vielleicht interessantesten Für mich der interessantesten Perspektive auf das Thema, es darf sich was verändern.
00:06:06: Vorher hatte ich ganz viele Türschlösser eingebaut bei verschiedenen Dingen und ich erkläre mir das ein bisschen so, dass so lange auch die Kinder klein waren.
00:06:14: Also bei mir ist sozusagen dieses auch Kinder großziehen.
00:06:18: Ich war so beschäftigt mit Funktionalität.
00:06:21: und mit abläufen und dass das gut läuft.
00:06:23: und ich glaube noch nicht mal, dass man dafür eigene Kinder braucht, sondern man kann sagen, es beruflich muss das klappen.
00:06:29: Im eigenen Leben ankommen.
00:06:30: Man möchte immer irgendwo ankommen, von dem man glaubt, wenn man das erst mal geschafft hat.
00:06:35: Herr PC, dann wird es richtig gut.
00:06:37: Dann wird es ein tolles Leben.
00:06:40: Wenn ich sozusagen diese Herkulesaufgabe geschafft habe, dann komme ich in irgendeinem Raum an, wo ich sagen kann, hier ist mein Ausweis.
00:06:47: Ich darf hier sein.
00:06:48: Das hat alles super funktioniert.
00:06:50: Schauen Sie sich das mal an.
00:06:52: Und dass das so komplett in sich zusammenbricht.
00:06:55: Damit habe ich nicht gerechnet.
00:06:57: und bei aller Angst und bei allem Erstaunen und auch geschüttelt sein dazu, dass das eine Annahme war, die ich so langsam mit meinen Hormonen beerdige, merke ich, was da auch Fünffreiheit entstehen darf.
00:07:14: Und ich bin nicht die Ansagerin einer Werbesendung.
00:07:17: Ich möchte jetzt nicht die ganze Lebensphase schönreden und toll.
00:07:22: Und jetzt komme ich an.
00:07:23: Aber ich empfinde es in der Tat so.
00:07:26: Ich schlottere vor Angst und laufe auch durch Zustände, wo ich dachte, wow, echt jetzt?
00:07:31: Was soll denn meine Kinder von mir decken?
00:07:35: Aber es geht, glaube ich, nur so.
00:07:38: Es ist eine Chance, dass sich, wie du es gerade gesagt hast, noch mal Türen öffnen.
00:07:42: Aber wenn du jetzt sagst, es gab diesen Punkt, an dem auf einmal alles, was du dir vorher so konstruiert hast, nicht mehr funktioniert hast, woran liegt das?
00:07:53: Warum geht uns das genau in der Lebensmitte so?
00:07:56: Hast du deine Erklärung für dich selbst vielleicht?
00:08:00: Ja, weil ich glaube schon, dass es so wie es gibt eben so Bewegungen.
00:08:06: Das ist ja alles zyklisch.
00:08:08: Das heißt ja nicht umsonst zyklus.
00:08:10: Das sind wirklich Kreislaufbewegungen.
00:08:12: Und in dieser Lebensphase haben wir, insbesondere wir als Frauen, die Chance, einen ganz neuen Blick auf uns selbst zu werfen.
00:08:19: Und der ist natürlich erschreckend, weil er keine saumöchte neuen Blick auf Sachen will.
00:08:24: Alle sind froh in einer Welt, die von absoluter Unsicherheit, die sich immer noch schneller dreht jeden Tag.
00:08:29: Wir sind ja alle maximal auf der Suche nach Sicherheit.
00:08:32: Und plötzlich passiert etwas, und das ist auch biologisch begründet, dass mir diese Sicherheit flühten geht.
00:08:41: Ich kann es nur so beschreiben, dass ich irgendwo sitze und merke, oh Gott, dieser ganze Unfug, was wird denn hier, was ist denn das überhaupt für ein Gespräch?
00:08:49: Und das gab es ja vorher auch schon, das ist ja nicht so, es kennt jeder, der auf eine handelsübliche Party geht, weiß, es gibt nur zwei bis drei Möglichkeiten.
00:08:57: Entweder ich bin in einer halben Stunde wieder weg.
00:08:59: Weil ich das nicht aushalte, dass hier achtzig Leute im Raum voneinander stehen, sagen hallo und immer so dieses bekloppte Anstoßen und na, wie geht's und so.
00:09:09: Und man weiß es, man muss da durch, das ist ein Nadelöhr, zu Beginn einer Party muss man da durch und eine Stunde später denkt man oh wow geil, auch das ist ja ein netter Mensch mit dem ich hier reingeraten bin und dann bist du über dieses Fremdeln hinweg.
00:09:23: Das macht man ja schon sein ganzes Leben lang.
00:09:25: Das ist auch immer so, du kommst irgendwo rein und weißt, Entweder es funzt sofort, super, toll, aber Ausnahme.
00:09:31: Eigentlich müssen wir alle immer Einsamkeit in Räumen überbrücken, wo viele Menschen sind.
00:09:36: Den einen sieht man es an, den anderen nicht.
00:09:38: Mir sieht das gar keiner an.
00:09:39: Ich habe das gut geübt und so.
00:09:41: Es kann nicht so, dass ich mich verstellen muss.
00:09:42: Aber es ist immer wieder eigentlich eine Attacke auf das System, vor allem wenn man ... wirklich angebunden ist und wirklich versucht, nicht mit zum Filter durch die Gegend zu laufen und alles weg zu bügeln, was bei Drei nicht auf dem Baum ist.
00:09:55: Also, wenn man wirklich mit einer Offenheit in einen Raum kommt, wo viele Menschen sind, ist das eine Zumutung.
00:10:01: War es immer schon?
00:10:03: Habe ich aber Jahrzehnte gar nicht so empfunden.
00:10:06: Ja, das ist halt so.
00:10:07: Ich hatte gestern ... Entschuldigung.
00:10:09: Nee,
00:10:10: fertig.
00:10:11: Ich hatte ... Ich hatte gestern Gespräch mit einer Frau, die Menschen durch so berufliche Prozesse begleitet und die, ich weiß gar nicht, wie man es nennt, was sie ist.
00:10:26: Coach, wahrscheinlich.
00:10:26: Ja,
00:10:27: Coach.
00:10:28: Super Wort.
00:10:28: Ja, das geht immer, ne?
00:10:30: Ich kenne
00:10:31: auch so viele Coaches.
00:10:32: Ich kenne auch plötzlich so viele Coaches, du auch?
00:10:34: Ja, ja, ich kenne viele Coaches.
00:10:35: Ja, weil wir brauchen in der Lebensmitte viele Coaches, scheinbar.
00:10:38: Voll.
00:10:38: Und
00:10:41: die hat was erzählt.
00:10:41: Ich fand es so interessant, weil dann ging es um so ein Mechanismus, der bei mir relativ ausgeprägt war, der aber langsam so bröckelt.
00:10:48: Und dann sagte sie auch, dass man sich das ruhig schon auch verzeihen kann, dass man diesen Mechanismus die ganze Zeit so hatte, weil der natürlich sich auch schützend vor etwas gestellt hat, was dann aufbricht, was aber vorher noch nicht breit war, aufzubrechen, weil man es halt nicht händeln kann.
00:11:04: Und ich finde, davon gibt es schon verschiedene Dinge so beim Älterwerden, oder?
00:11:10: Ja, genau.
00:11:11: Also es gibt hundert kleine Bereiche, in denen man das merkt, dort und da und da.
00:11:16: Und mein, also sozusagen, wo ich versucht habe, meine Lupe draufzusetzen, ist wirklich auf diese Coming-of-Age-Geschichte, also ich hab das dann immer zweite Pubertät genannt.
00:11:27: Es geht, du hast plötzlich einen Widerstand.
00:11:29: Und vorher waren auch ein kleiner Widerstand da, dass ja nicht so, dass der Widerstand erst kommt, weil sich Astrogen verabschiedet.
00:11:36: Das ist ja Quatsch, den hatte ich immer.
00:11:39: Aber jetzt fehlt mir das Gesicht.
00:11:42: Mir fehlt das Gesicht dazu, dass ich das wegläche, sondern ich merke es so, nee.
00:11:49: Ich hab
00:11:50: keinen Bock, dass jetzt, dass das funktioniert, dass dieses Gespräch soll jetzt funktionieren, damit wir beide hier rausgehen und uns in Ruhe gelassen haben.
00:11:57: Und das hat irgendwie funktioniert.
00:11:59: Und manchmal oder immer öfter merke ich, nee, es interessiert mich nicht mehr.
00:12:04: Im Gegenteil, es fühlt sich danach oft schal an.
00:12:07: Ich setze lieber ehrlich gesagt, verstehe ich gar nicht, was das jetzt soll.
00:12:11: Wieso machen wir das so?
00:12:12: Also klassische Situation ist im Auto sitzen.
00:12:15: Du setzt dich ins Taxi oder in Uber oder so und jemand rastlos.
00:12:19: Es hat mich immer schon genervt.
00:12:21: Wenn jemand, ohne dass ich sage, bitte können wir uns ein bisschen beeilen, dass jemand einfach so losrast.
00:12:27: Das fand ich immer furchtbar.
00:12:29: Und ich kann nicht mehr mal klappehalten.
00:12:33: Wie machst du das denn?
00:12:34: Weil ich denke dann immer, das ist ja so sein Tanzbereich, ist sein Job, er fährt das Auto.
00:12:38: Aber mich stresst es auch total.
00:12:40: Ja,
00:12:40: mich stresst es.
00:12:41: Also das ist ein Beispiel, finde ich, das kennt jeder.
00:12:44: Und ich hätte immer gesagt, ja, ich habe es gar nicht eilig.
00:12:46: Ich hätte immer zwei Witze gemacht und dann gehofft, dass die Person reagiert.
00:12:50: Und jetzt mache ich es immer noch.
00:12:51: Ich beginne immer freundlich.
00:12:53: Also warum sollte ich nicht freundlich sein?
00:12:55: Ich habe es gar nicht eilig.
00:12:56: Haben Sie es sehr eilig?
00:12:57: Haben Sie einen Anschluss?
00:12:58: Ich frag dann immer erst mal nach.
00:12:59: Haben Sie jetzt direkt einen Termin und so?
00:13:01: Ist das so?
00:13:04: Das geht ja schon dann hart ab.
00:13:05: Und man merkt, warum hält sie nicht die Klappe?
00:13:08: Wieso sitzt sie nicht einfach hinten und lässt sich fahren?
00:13:11: Und dann denke ich, nee, das ist für mich nicht wohl.
00:13:15: Und man spürt ja, die Energie ist im Raum.
00:13:18: Ich sage, ich möchte Sie wirklich noch mal bitten, können wir ein bisschen langsamer fahren?
00:13:22: Und ich meine jetzt nicht mit dreißig, zwanzig, sondern runter von neunzig auf sechzig in einer, in einer, ne?
00:13:28: In einer Spielstraße.
00:13:30: In einer Spielstraße.
00:13:33: Und wenn die dann nicht reagieren, dann, dann merke ich so richtig, ich hätte das früher durchlaufen lassen.
00:13:40: Und ich habe neugierig gesagt, ich glaube, entweder fahren sie jetzt langsamer, oder wir müssen uns beide die Mühe machen, das hier abzubrechen.
00:13:47: Und dann bezahle ich bis hierhin und steige aus.
00:13:50: Weil ich das, also sozusagen, dass ich sage, nein, ich mache das, also das ist jetzt ein Beispiel, ja, so.
00:13:56: Und mir geht es auch gar nicht darum, dass ich Recht habe.
00:13:58: Du hast ja, du hast ja genau wie du sagst, es ist auch irgendwie sein Tanzbereich.
00:14:01: Und wenn er ein toller Fahrer ist und wenn er das so macht, ich fühle mich nur nicht wohl.
00:14:05: Und wir haben jetzt diese Verabredung für diese Viertelstunde.
00:14:08: Und das meistens wird es kompliziert, dauert länger.
00:14:12: Ich kann die Stöhnen hören, auch wenn sie es nicht tun.
00:14:15: Ich sehe, wie der die Augen verrollt und so.
00:14:18: Und dem wäre ich ausgewichen.
00:14:19: Und ich merke zunehmend, nee.
00:14:22: Warum?
00:14:23: Und was hinterlässt das dann für ein Gefühl bei dir?
00:14:27: Wenn ich es beim Machen finde, ist es wahnsinnig anstrengend.
00:14:30: Ich mache es auch nur deswegen, weil ich weiß, dass ich mich sonst gleich wieder nicht gut fühle.
00:14:35: Und wenn ich dann, ich bin dann halt ausgestiegen, hab bezahlt und hab gedacht, du Idiotin, jetzt stehst du irgendwo und musst wieder ne wahrscheinlich zehn Minuten warten, bis hier irgendjemand kommt.
00:14:44: Aber ich hab gedacht, hast du gut gemacht?
00:14:46: Danach geht's besser.
00:14:47: Es ist ja überhaupt immer so.
00:14:49: Du musst ja durch die Sachen durch.
00:14:50: Also, alles, was du verschiebst, kommt zurück, wie du es gerade gesagt hast.
00:14:55: Es ist genau das.
00:14:56: Es war immer schon da und man hat es aber verschoben.
00:15:00: War nicht schlimm, war offensichtlich in einer Zeit nicht dran.
00:15:03: Man konnte es mit gut... relativ gut im Gewissen verschieben, auch wenn es sich immer schon leise gemeldet hat.
00:15:10: Und ich glaube, es meldet sich einfach lauter.
00:15:12: Und du merkst, das ist eben das Gegenteil von Effizienz.
00:15:19: Und deswegen kommt es einem ganz komisch vor, weil es gesellschaftlich macht es allen Arbeit.
00:15:25: Und es geht nicht schnell und nett und lustig.
00:15:28: Und ich bin es beruflich, würde ich sagen, ich bin so männliche.
00:15:34: Comedy geprägt.
00:15:36: Also und ich habe viel dafür gelernt und ein Teil von mir ist super ausgebildet und den braucht man übrigens auch.
00:15:42: Also meine männliche Comedy ist super ausgebildet.
00:15:45: Ich bin dann flott und schnell und da geht die puhante hin, come on, los, hat sich aufgebaut, jetzt rasieren.
00:15:53: Das geht gut.
00:15:54: Es ist aber nur fünfzig Prozent.
00:15:57: Und es gibt ganz viele andere gute humorvolle Situation und die interessieren mich jetzt immer mehr.
00:16:05: Die breiten sich so aus und dann springt man zum Beispiel über eine Pointe rüber und lässt die liegen und alle wissen, da liegt ja was.
00:16:11: Und man sagt, nein, nein, das machen wir jetzt nicht.
00:16:14: Dann nochmal Anlauf nehmen in eine andere Richtung.
00:16:18: Und ich glaube, was es braucht, ist ein Raum, damit das sich überhaupt entfalten kann.
00:16:25: Und ich hatte zum Beispiel mit Korla Stratmann in der Schillerstraße diesen Raum.
00:16:28: Ich habe den mit Maren Kräumann.
00:16:30: wenn wir unsere Kräumern, sogenannte Zwischensequenzen machen, dann ist das ein Raum, der dafür kreiert ist, dass man sich da so ein bisschen ausbreitet.
00:16:42: Und dann merk ich, fühl ich mich pudelwohl, also wie zu Hause sein.
00:16:47: Aber es ist ganz wichtig, dass der Raum da ist.
00:16:50: Du kannst nicht einfach irgendwo hinkommen, wo die Verabredung anders ist, dass man sagt, man kommt hier möglichst schnell in Form eines Battles zu der besten Pointe.
00:17:00: Dann bist du wirklich falsch.
00:17:01: Dann sagt man, ja leider keine lustige Frau anwesend.
00:17:04: Das hatten wir die extra eingeladen, die Frier, die performt ja gar nicht.
00:17:08: Die sitzt da so ein bisschen mittelgut gelaunt.
00:17:10: Verstehe ich auch, weil der Raum gar nicht da ist und dann funktioniert das nicht.
00:17:15: Ja,
00:17:16: ist ja genau wie in allen anderen Beziehungen.
00:17:18: Ich glaube, deswegen knallt es ja dann in der Lebensmitte auch so häufig, weil Räume neu verhandelt werden müssen und Verabredungen neu getroffen werden müssen.
00:17:28: Und da sind Frauen eben viel bereiter zu als Männer.
00:17:32: Und die Männer, glaube ich, ziehen ganz oft
00:17:34: mit.
00:17:35: Also so sehe ich das zumindest bei mir auf dem Freundeskreis und überhaupt in den ganzen beruflichen Kreisen.
00:17:39: Würde ich sagen, weil ich so beobachte, ist ich sehr viele sehr neugierige Frauen ausgründen, weil die da so reinschlittern.
00:17:47: Und ich sehe sehr viele skeptische Männer, die Bock haben, aber auch nicht so richtig wissen, wie es ihnen geschieht und ob man da jetzt mitgeht oder nicht.
00:17:56: Und genau, das führt einfach natürlich zu krassen Konflikten.
00:18:00: Wahrscheinlich für die Männer eben auch nicht so leicht, weil die natürlich auch ihre Korsette haben, in denen sie stecken.
00:18:07: Für alle nicht, genau.
00:18:08: Nee, für
00:18:08: alle nicht.
00:18:09: Und für Frauen ist das also für mich... In meiner Wahrnehmung gefühlt leichter noch über Gefühle, über Veränderungen, über Stimmungen, über Nuancen zu sprechen als für Männer.
00:18:18: Ja, total.
00:18:19: Ist
00:18:19: gelernt.
00:18:19: Ist auch geübt.
00:18:20: Hast du schon hunderttausendmal gemacht.
00:18:22: Für Männer ist das neu.
00:18:23: Und man muss nochmal weg.
00:18:25: Das finde ich immer total wichtig.
00:18:27: Von Männer und Frauen.
00:18:29: Wir reden ja von männlichen Anteil und von weiblichen Anteil.
00:18:32: Und auch über das Vokabular muss man ja erstmal sich... quasi ausgetauscht haben.
00:18:37: Und das ist für mich eben dieses Ausbreitende bei Frauen und Vernetzende.
00:18:42: Und bei Männern ist es sehr zielgerichtet und sehr zack, zack dahin.
00:18:45: Und es sind zwei ganz tolle Kräfte.
00:18:48: Die sind beide super wichtig.
00:18:49: Aber ich glaube, ab Lebenshälfte oder Lebensmitte, besser gesagt, ist dieses Vernetzende.
00:18:56: Und das ist auch jetzt dran in der Welt.
00:18:59: Vernetzende Kraft.
00:19:00: Ich glaube, das ist der Anteil.
00:19:02: Und natürlich hat jeder Mann diesen weiblichen Anteil.
00:19:05: Und jede Frau hat diese männlichen Anteile.
00:19:07: Also ich würde immer so gerne weg von Gesprächen über Männer und Frauen.
00:19:09: Interessiert mich überhaupt nicht.
00:19:11: Ich wünschte, wir werden schon drei Schritte weiter und könnten über Menschen reden.
00:19:15: Genau.
00:19:15: Aber mit dem genauen Blick für, ah, das ist diese Beschreibung und das ist diese Beschreibung.
00:19:20: Es gibt nämlich Unterschiede.
00:19:21: Wir sind nicht einfach alle gleich.
00:19:23: Aber in den Unterschieden sich wieder anzunähern und wirklich in eine echte Kommunikation zu gehen.
00:19:31: Da sind wir noch ganz schön, also da sind wir richtig.
00:19:33: erst am Anfang, habe ich das Gefühl.
00:19:37: Genau, es fehlen, glaube ich, tatsächlich diese Räume und es fehlen auch die Worte dafür.
00:19:42: Genau,
00:19:42: es fehlt die Sprache.
00:19:45: Und da kann man ja schön sich auch ausprobieren.
00:19:49: Also ich finde, was ich damit sagen will, ist, warum ich so gut finde, wenn man schon mal sagt, es ist ja gerade was da, es entsteht so viel.
00:19:58: Und es ist so viel los in der Welt.
00:20:00: Und wir können das ja mitgestalten auch irgendwie ein Stück weit.
00:20:04: Aber stattdessen passiert es alles so furchtbar.
00:20:06: Es ist alles so schrecklich.
00:20:08: Ja, es geht ja alles wieder zurück.
00:20:10: Und man kommt überhaupt nicht weiter mit einem Gespräch, wo man sagt, ja, schrecklich.
00:20:13: Ja, ja, die Jugend heutzutage, die haben ja, die machen ja nur noch.
00:20:17: Also, diese ganzen Sachen, diese ganzen Gespräche sind so zu, solche Sackgassen, so harte Sackgassen.
00:20:24: Und man denkt, wieso sollte ich das Gespräch mit dir führen?
00:20:27: Wieso sollte ich mit dir noch eine Minute länger darüber reden, wie scheiße alles ist?
00:20:32: Die einzige Möglichkeit, das zu verändern ist, ist scheiße.
00:20:35: Ich will das nicht schön reden.
00:20:37: Aber die einzige Möglichkeit, das zu verändern, ist doch erstmal der Hebel in mir.
00:20:41: Da ich gucke, okay, wie kriege ich was hin, dass da was passieren darf, was in die andere Richtung und nicht in die Richtung von da ist der totale Morast, dass die Apokalypse... Es wird alles fürchterlich.
00:20:54: Also welchen Hebel habe ich zu sagen, nee, in die Richtung gehen wir schon mal nicht weiter, sondern wir versuchen uns Richtung Licht irgendwie aus.
00:21:04: Ja genau, aber ich glaube dafür musst du dich sozusagen auch von alten Vorstellungen und Erzählungen von dir selbst irgendwie ein bisschen distanzieren und trennen.
00:21:14: Und ich glaube, dass das für ganz viele auch mit so einer Art Scham einhergeht.
00:21:18: Also einmal eine Scham darüber, sich zu verändern und jetzt dem Gegenüber eben ein anderes Gegenüber zu sein, mit dem er sich auseinandersetzen muss.
00:21:26: Und aber auch eine Scham darüber, dass man vielleicht bis hierhin in seinem Leben gar nicht ganz authentisch war.
00:21:33: Ja, also Scham ist natürlich sowieso das super, das ist für mich das super, super Thema, was unter ganz vielen Scheindebatten liegt.
00:21:43: Das ist für mich mega spannend.
00:21:44: Das habe ich jetzt auch für zweite Staffel, frier und fünftig.
00:21:48: Als großes Thema ist es so toll, das untersuchen zu dürfen, weil ich bin so froh, dass du es jetzt ansprichst, weil Leute sagen oft, nee, da hab ich Schiss, da weiß ich nicht, hab ich Angst, was die Leute von mir denken.
00:22:00: Also welches Bild Leute von mir haben.
00:22:02: Und es ist erwiesenermaßen so, man hat gar nicht so eine Angst, was die Leute von einem denken, sondern was man selber denkt von sich.
00:22:10: Also das hab ich irgendwann, vor ein paar Jahren hab ich, ist mir das das erste Mal begegnet, ne?
00:22:14: Ich glaube, Brene Brown oder so.
00:22:16: Also irgendwelche Forscherinnen und Menschen, die sich mit dem Thema wirklich über Studien jahrzehntelang beschäftigt haben.
00:22:25: Also es ist nicht unsere Angst, was andere Leute von uns denken, sondern wir wollen nicht an den Punkt dran, was wir selber von uns denken.
00:22:31: Dass wir uns also selber gar keine gute Note geben.
00:22:34: Gleiches gilt für unsere Beziehungen oft.
00:22:38: Die sagen, ja mein Mann, der kann gar nicht sprechen.
00:22:40: über seine Gefühle.
00:22:41: Das ist fürchterlich.
00:22:42: Immer muss ich.
00:22:43: Mensch, jetzt sagt er mal Klaus.
00:22:45: Sondern sitzt der Klaus daneben und nickt oder schüttelt mit dem Kopf oder holt sich noch ein Bier oder macht Fußball an und so.
00:22:52: Und dann merkt man, geil, das ist aber auch so eine Farbredung auch von der Frau.
00:22:58: Mit sich.
00:22:59: Der Klaus kann das nicht.
00:23:01: Ich bin hier diejenige, die über Gefühle spricht.
00:23:04: Wer, wenn der Klaus anfängt, über seine Gefühle zu sprechen?
00:23:08: Also wirklich.
00:23:10: Wenn der Klaus wirklich anfängt, um seine Gefühle zu sprechen, kann das sein, dass die Rita so schnell auf dem Baum ist, so schnell kann der gar nicht sagen, ich habe ein Gefühl.
00:23:20: Und dann ist die weg.
00:23:22: Also das ist genau der Spiegel.
00:23:24: Natürlich haben wir immer die Möglichkeit.
00:23:26: im Außen alles, im Außen, unsere Beziehung, unser Arbeitszustand, in dem wir sind, unsere Kinder, die Umstände, in denen wir leben.
00:23:37: Alles.
00:23:38: Es gibt ganz viele Gründe und die stimmen auch.
00:23:42: Aber der Fun Fact ist, da haben wir gar keine ... Wir haben noch nicht mal in unserer Beziehung.
00:23:47: Ich kann noch nicht mal für meinen Mann sprechen.
00:23:50: Ich kann nicht.
00:23:51: Ich kann nur für mich selber handeln und sprechen.
00:23:53: Es wird exakt hier auf.
00:23:55: Meine Verantwortung liegt nur bei mir und bei meinen Kindern.
00:23:59: Solange die noch minderjährig sind oder so lange die diesen Support brauchen von den Eltern.
00:24:05: Aber die Verantwortung kann ich nur für mich.
00:24:08: übernehmen.
00:24:08: Und es ist ja so krass, wie da eine Riesenverwechslung permanent stattfindet, nur damit die Leute diesen Punkt vermeiden, in die echte Auseinandersetzung zu gehen.
00:24:19: Inklusive ich.
00:24:21: Ich könnte darüber Bücher schreiben, wie ich um meine eigenen Punkte rumkreise.
00:24:27: Und das habe ich mit.
00:24:28: Es ist jetzt so, dass ich oft denke, ich habe keinen Bock mehr rumzukreisen.
00:24:32: Ich will nicht mehr, weil es kommt ja eh wieder morgen früh.
00:24:37: Werbung.
00:24:39: Händ ihr dieses Gefühl, wenn der Dezember plötzlich anders riecht?
00:24:42: Ein bisschen nach Zimt, ein bisschen nach Kindheit, ein bisschen nach, ach, ich gönne mir jetzt mal was.
00:24:49: Ich sitze gerne mit einer warmen Tasse Tee am Fenster, draußen leuchten die ersten Lichterketten und drinnen steht vor mir eine Schale.
00:24:55: Na klar, Weihnachts Müsli.
00:24:58: Und da sind wir schon bei unserem heutigen Partner, My Müsli.
00:25:01: Die Marke, wenn es um hochwertiges Biomüsli geht, Genussqualität, Individualität, alles drin im wahrsten Sinne des Wortes.
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00:26:35: Danke an meinen Werbepartner Mai Müsli für die Unterstützung dieses Podcast.
00:26:41: In dieser Folge habe ich auch noch einen zweiten Werbepartner.
00:26:44: Bevor wir weitermachen, möchte ich euch kurz auf etwas Aufmerksam machen, das mich wirklich tief berührt hat.
00:26:50: Es geht um ein neues Buch, das all jenen Kraftscheng, die eine Demenzerkrankung Angehöriger begleiten.
00:26:56: Eine ganz besondere Reise von Emma Hemming Willis.
00:27:00: Als bei ihrem Mann Bruce Willis die Diagnose Le Mans kam, stand Emma vor einem Abgrund ohne Orientierung, ohne Halt.
00:27:08: Genau aus dieser Erfahrung heraus hat sie das Buch geschrieben, das sie damals selbst gebraucht hätte.
00:27:14: Einen einfühlsamen, kompetenten Wegbegleiter durch die vielen Herausforderungen, die diese Krankheit mit sich bringt.
00:27:21: Emma teilt darin nicht nur ihren ganz persönlichen Weg, sondern holt sich auch Rat von führenden Expertinnen und Experten.
00:27:28: Es geht um den Umgang mit der Diagnose, um die überwältigenden Gefühle, die damit einhergehen und um etwas, das wir in solchen Zeiten oft vergessen.
00:27:37: Selbst für Sorge.
00:27:39: Eine ganz besondere Reise ist wie ein Begleiter, der sagt, ich weiß, wie dunkel es sich anfühlen kann, aber du musst dann nicht alleine durch.
00:27:46: Dieses Buch schenkt Mut, Hoffnung und das Gefühl getragen zu werden.
00:27:51: Wenn ihr jemanden kennt, den das Thema betrifft oder ihr selbst auf dieser Reise seid, dann schaut unbedingt mal rein.
00:27:58: Danke an meinen Werbepartner Penguin Random House Verlagsgruppe mit dem Kailash Verlag für die Unterstützung dieses Podcasts.
00:28:07: Werbung Ende Ist das bei dir so automatisch gekommen oder hast du dich hingesetzt und gesagt, okay, bis hierhin, ich bin jetzt irgendwie fünfzig und jetzt möchte ich die Dinge anders machen?
00:28:18: oder ist es einfach aus dir rausgekommen und passiert?
00:28:22: Es ist immer noch alles gleichzeitig.
00:28:24: Es gibt ganz viele Themen, die die Prokrastiniere ich weiterhin, weil ich mich noch nicht mehr... Also, es hört ja nicht auf.
00:28:29: Man sagt ja nicht, oh, jetzt habe ich mich meiner Scham gestellt und jetzt bin ich fertig.
00:28:32: Das passiert ja eben nicht.
00:28:34: Aber da, wo ich es kann, oder da, wo ich den Mut hatte, zum Beispiel auch mit der Serie.
00:28:40: Mut, also es ist ja nicht Mut im Sinne von, ich habe heute Leben gerettet oder so.
00:28:46: Es ist ja nur der Mut gewesen, zu sagen, ich stelle mich mal dafür zur Verfügung und mit allen, vor allem mit allen Sachen, die vielleicht jetzt nicht so geil sind.
00:28:56: Ich stelle mich ja nicht hin und sage, guck mal, wie toll ich bin.
00:28:58: Guck mal, wie viel da alles, das funktioniert alles nicht bei der im Leben.
00:29:05: Also es ist ja eine Erzählung übers Scheitern.
00:29:07: Und na klar, dann entsteht Humor.
00:29:09: und dann sagen alle, ach, das ist ja gar keine Erzählung übers Scheitern, sondern ach, wie schön.
00:29:13: Ach, das ist ja schön, dass man Scheitern darf und so weiter.
00:29:17: Aber das ist ja erst der nächste Schritt.
00:29:18: Der erste Schritt ist ja, und das ist nun ein kleines Beispiel, das ist jetzt nicht ein großer Heldentat, aber dieses Ding einfach zu sagen, ja, ich mach das mit mir.
00:29:29: Ich heiße jetzt nicht Silvia Müller, sondern ich heiße Annette Frier und ich ... Del mich da zwei, drei, vier Sachen als ich.
00:29:40: Und es ist ja gar nicht der Vorgang des Spielens, das sich stellen.
00:29:43: Davor hatte ich nie Angst.
00:29:45: Aber die Leute können es doch richtig scheiße finden.
00:29:48: Es kann doch sein, dass man mit so einer Sache total strandet, mit einem Projekt, was man in die Welt bringt.
00:29:53: Und dass man da steht und die Leute sagen, nee, das war nix.
00:29:58: Aber was wäre da mit dir?
00:29:59: Weil du würdest ja... Trotzdem sagen, du hast ja das abliefert, was du gut findest.
00:30:04: Genau.
00:30:04: Und das meine ich.
00:30:05: Das ist, da muss man in diese Scham rein.
00:30:07: Also, weil natürlich hält diese Scham.
00:30:11: Achtundneunzig Prozent aller Projekte, die gemacht werden wollen, ab, die finden gar nicht statt, weil wir alle nicht bereit sind.
00:30:19: Ja, nee, dann.
00:30:21: Nee,
00:30:22: das ist sicher so subjektiv, das betrifft nur mich.
00:30:25: Nee, da gehe ich nicht hin.
00:30:27: Und wenn das dann nachher heißt, wie selbst referenziell ist das denn, wird es auch noch eine Serie über sich selbst.
00:30:32: Oh Gott, ist das langweilig.
00:30:34: Da gibt es wirklich hundert Gründe, warum man etwas nicht tut.
00:30:37: Das kann man auf x, y, z. Wirst du auch wissen, wenn du ein Buch schreibst, wenn du ein Thema sagst, habe ich dazu die Eier das Ding zu machen?
00:30:46: Oh Gott, was ist, wenn das wirklich, vielleicht das ist nur eine fixe Idee.
00:30:49: Dann geht sofort der Zweifel los.
00:30:52: Die Schamarbeit sagt, nee, du willst dich doch nicht schämen mit so was, oder?
00:30:56: Da gibt's ja wirklich Leute, die das besser können als du.
00:30:59: Es gibt so kluge, schöne, ausgebildete Menschen mit, die haben auch noch drei akademische Abschlüsse dazu.
00:31:07: Lass doch die das machen.
00:31:09: Das ist doch nicht deine Geschichte.
00:31:12: Aber was ist denn deine Geschichte?
00:31:14: Und da stellt sich Zweifel, Scham, die ganzen ... Wie du schon sagst, die ganzen Waffen, die man so im Körper hat und die auch für etwas gut sind, weil der Zeitpunkt noch nicht reif ist, die uns schützen.
00:31:28: Also dass man sozusagen die eigenen Beschützer, die einen jahrelang von etwas abgehalten haben, weil wahrscheinlich noch nicht, dass man irgendwann sagt, danke schön, vielen Dank für die gute Betreuung.
00:31:37: Jetzt bitte aus dem Weg, das hilft mir nicht mehr.
00:31:40: Ja, aber dazu brauchst du trotzdem eine Triebfeder, weil dann ja auch neben der Scham und die Angst noch dazu kommt.
00:31:50: Das ist die beste Freundin von der Scham, die Angst.
00:31:52: Zwei tolle Leute.
00:31:54: Und wie gesagt, es hilft nicht, wenn man die einfach weg, das ist ja der ganze Gag daran ist, die wegzuschubsen, die kommen wieder, die stehen wieder mit dir in der Reihe.
00:32:02: Am nächsten, an der nächsten Bude sind die wieder da.
00:32:04: Es ist wirklich nur, ich führe mich so an, als ob ich was verstanden habe.
00:32:10: Ich habe ich gar nicht, aber eins habe ich verstanden.
00:32:13: Man muss die sich angucken.
00:32:15: Man muss mit denen reden.
00:32:18: Und man muss da durch.
00:32:19: Und es ist halt nicht geil.
00:32:21: Es ist einsam, es ist ziemlich ätzend.
00:32:25: Man gefällt sich selber nicht, wenn man sich seine eigene Scham und seine Ängste anguckt.
00:32:29: Man sagt gerne, ja, die Leute haben zu viel Schiss.
00:32:31: Nein, ich hab zu viel Schiss.
00:32:34: Das geht ja schon statistisch nicht auf.
00:32:36: Die anderen halten, ja, leider ist die Gesellschaft so.
00:32:40: Die können das alle nicht.
00:32:41: Ja, wenn wir da mutig wären, dann, wer sind die denn, die nicht mutig sind?
00:32:45: Das sind doch immer wir.
00:32:46: Es ist halt ätzend.
00:32:49: Wie war der Prozess dann in dir, sozusagen dich selbst dahin zu stellen und zur Verfügung zu stellen mit deinem
00:32:55: Alarm?
00:32:55: Ja, in ganz kleinen Schritten, in kleinen Schritten.
00:32:57: So, ich habe mich dem einfach immer wieder wie so ein Muskel trainiert und mich immer mehr auf dieses Thema eingelassen und gedacht, ja, wenn wir es so erzählen, dann müssen wir es wirklich persönlich erzählen.
00:33:06: Dann ist natürlich die Grenze zwischen Fiktion und sogenannte Realität.
00:33:11: Die macht mir dann Spaß, weil das ist für mich der Kriminalfall, den ich nicht habe.
00:33:15: Oh, was ist echt, was ist nicht echt?
00:33:17: ist der Mann von der wirklich so ein Arsch.
00:33:19: Aber die Schwester ist echt.
00:33:20: So, da hab ich gedacht, das ist gut, das sind so kleine, das ist Salz und Pfeffer und ein bisschen Paprika in die Suppe und Chili.
00:33:27: Da hab ich gedacht, das ist ja total toll, damit zu spielen, wie eine Schriftstellerin oder wie jemand, der ein Bild malt oder ein Buch schreibt, Musik macht.
00:33:38: Ist doch egal, ist doch meine Sache, was hier autobiografisch ist.
00:33:42: Und weiß nicht, damit ... das Wesen eines Berufes damit zu spielen.
00:33:49: Aber immer wieder, also sich sozusagen aufzustehen zu sagen, genau, dann würden wir das so machen und sich immer mehr dem Thema wieder zu öffnen, zu öffnen.
00:33:59: Und die Zweifel kommen, und die Zweifel sind auch beim Drehen gekommen.
00:34:03: Ich bin manchmal abends ins Bett gegangen, hab gedacht, du bist die Einzige auf der Welt, die das lustig findet.
00:34:08: Du bist sie, du bist die Einzige.
00:34:10: Du bist die Außerwählte.
00:34:12: Im
00:34:12: Gegenteil, der Heiko und Satoma, der stand mit seiner Agel und hat nur mal mit dem Kopf geschüttelt gesagt, Gott sei Dank, hab ich schweigepflicht.
00:34:20: Und natürlich lache ich dann am Set, ich lache dann, komme aber nach Hause und denke, nee, der hat recht.
00:34:27: Oh Gott, das ist wirklich ... Das kannst du nicht machen.
00:34:31: So kannst du nicht fünf Minuten Fernsehen erzählen.
00:34:34: So nicht.
00:34:36: Und dann kommen Zweifel.
00:34:38: Und ich weiß mittlerweile, dass die kommen.
00:34:40: Das ist dann auch das Gute.
00:34:41: Ich mach den Quatsch jetzt seit seit zwanzig Jahren.
00:34:44: Ich weiß, die kommen, die Zweifel, die kommen immer im Probenprozess.
00:34:47: Irgendwann denkst du, was ist das denn?
00:34:49: Das ist das schlechteste Theaterstück aller Zeiten.
00:34:52: Und du bist ein sehr prominenter Teil davon.
00:34:55: Oh Gott.
00:34:57: Und das ist fürchterlich.
00:34:58: Das geht fast nicht ohne.
00:35:02: Manchmal geht es auch ohne, manchmal ist alles leicht, aber selten.
00:35:07: Diese Prozesse gehören dazu.
00:35:10: Und ich weiß jetzt, dass ich mich dem öffnen muss.
00:35:14: Und dann stelle ich das gar nicht in Frage.
00:35:17: Also ich stelle das gar nicht zur Disposition.
00:35:19: Ich sage, wir müssen da jetzt rein.
00:35:21: Alle hier, alle stehen, ich habe immer so viele Leute in mir.
00:35:26: Wer ist das so alles?
00:35:27: Ja.
00:35:28: Hassende, liebende, vorsichtige, mutige, Zweifler, Kritiker.
00:35:36: Die sind alle, sind alle irgendwo Sportler, Ignoranten.
00:35:42: Ich hab die alle.
00:35:43: Das sind alles Anteile.
00:35:45: Und dann sag ich ja, die müssen jetzt alle wieder in den Raum sich setzen.
00:35:49: Und heute hält aber die Rede die Mutige.
00:35:53: Heute hat nur, heute spricht nur die.
00:35:56: Die anderen müssen da sitzen und zuhören.
00:35:58: Und sind die anderen, sind die immer da?
00:36:00: Fast immer.
00:36:01: Also nicht in dem Moment, wo ich was mache, aber sobald ich in eine Reflektion komme, sind die alle da.
00:36:06: Kennst du das nicht?
00:36:07: Ich kenne das sehr gut.
00:36:09: Also ich kenne das sehr gut.
00:36:10: Ich versuche da total dran zu arbeiten, weil ganz viele Stimmen in mir ziemlich negativ sind.
00:36:16: Und negative Bewertungen.
00:36:18: Du bist nicht gut genug.
00:36:21: Warum sollst du hier zum Buch schreiben?
00:36:23: Du wirst noch nicht mal fünfzig.
00:36:24: Warum hast du zum Buch schreiben?
00:36:26: Das ist schon mal die erste Voraussetzung.
00:36:29: Genau.
00:36:29: Und ich merke aber, dass dieses, es verläuft nicht linear.
00:36:33: Also diese negativen Stimmen, die waren schon mal fast weg.
00:36:38: Und ich war mir eine viel bessere Freundin selbst.
00:36:42: Und das ist total schön.
00:36:44: Also, das gehört mit zu meinen Zielen, dass ich das so in den Griff kriege, weil ich mag diese Negativität überhaupt gar nicht.
00:36:50: Und ich bin in meinem Leben nach außen hin auch wirklich nicht negativ, aber in mir drin passiert das oft.
00:36:57: Und das finde ich richtig scheiße.
00:37:00: Also, ich finde ich auch eigentlich richtig gemein von mir selber.
00:37:03: Mir selbst gegenüber.
00:37:05: Deswegen frage ich, ob die bei dir auch immer da sind.
00:37:09: Ja, hundert Prozent.
00:37:10: Und die Annahme, dass das so subjektiv ist, Die ist ja der größte Quatsch.
00:37:17: Weil jeder Erwachsene, der nur ansatzweise in eine Reflektion mit sich selbst geht.
00:37:22: Zum Beispiel aufgrund von Lebenserfahrung.
00:37:25: Hast du keinen Bock drauf mit fünf, zwanzig?
00:37:27: Ich glaube, es verändert sich jetzt auf was.
00:37:29: Die sind ja viel, also die Mädchen und Jungs, die meine Kinder spielen im Film.
00:37:35: Ich denke immer, boah.
00:37:37: Ihr wisst ja viel mehr als ich zu dem Zeitpunkt.
00:37:41: Also ich war so, ich wollte einfach spielen, machen.
00:37:46: Ich habe überhaupt so ganz viele, also wie gesagt, andere Zeit.
00:37:49: Es waren ganz andere Verhältnisse.
00:37:51: Die sind oft schon so reflektiert, dass ich manchmal denke, oh Gott, jetzt ist es zu früh.
00:37:56: Ihr müsst jetzt erst mal machen.
00:37:58: Ihr dürft überhaupt noch nicht jetzt darüber nach, los, geh, geh.
00:38:02: Mach Bau-Scheiße!
00:38:03: Lies nicht vorher die vier Bücher, warum du es nicht tun solltest, weil es vernünftiger ist.
00:38:08: Und dann denke ich, nee, die sind jetzt an dem Punkt.
00:38:11: Die haben das ganze Gepäck jetzt mit Mitte zwanzig oder die entschließen sich gar nichts zu lesen und drum zu ballern oder so.
00:38:20: Ich kann ja nur konstatieren, ah, schon wieder.
00:38:23: Ja, die Gesellschaft, in der ich lebe, die ist mein Spiegel.
00:38:26: Das sind die Verhältnisse.
00:38:28: die wir haben.
00:38:29: Und was du gerade gesagt hast, das betrifft jeden Menschen, den ich kenne, den ich für einigermaßen empathisch und intelligent halte, wo nicht sozusagen eine pathologische Diagnose, die sagen alle das Gleiche.
00:38:40: Es kommt immer aus verschiedenen Quellen und verschiedenen Ursachen.
00:38:43: Deswegen muss man sich es immer genau anschauen.
00:38:45: Es ist auch kein theoretisches Gespräch.
00:38:47: Es ist eben nicht zu lösen durch ein intellektuelles Gespräch über, ah, ich muss mich meinem Trauma stellen.
00:38:52: Ah, ich denke, ich bin nie genug.
00:38:54: Ah, das ist ja super.
00:38:56: Aber geil, das kürze ich ab.
00:38:58: Ja, das stimmt.
00:38:58: Das kenne ich gut.
00:38:59: Das habe ich schon als Kind immer empfunden.
00:39:02: Es reicht nicht.
00:39:04: Ah, toll, das habe ich jetzt gesehen.
00:39:05: Dann wird mein Leben jetzt sicher gut.
00:39:09: Vergiss die Scheiße.
00:39:10: Und wie geht's dann?
00:39:11: Durchfühlen.
00:39:13: Durchfühlen.
00:39:14: Wie fühlt sich das an, wenn es sich richtig Scheiße anfühlt?
00:39:18: Was war das noch mal?
00:39:19: Warum hast du es so empfunden?
00:39:20: Wann ging das los?
00:39:21: Wann hast du angefangen zu kompensieren?
00:39:24: Es geht ja eigentlich nur darum, Mehrfreiheit.
00:39:26: Die Freiheit kriegen wir eh nicht, aber mehr Freiheit sich wieder zurückzuerobert.
00:39:30: Wir reden immer von Freiheit, machen das aber gar nicht.
00:39:34: Ich habe vor dem Sommerfehl ein Demokratie-Projekt in Schulen gemacht und dann gibt es eine Stelle, wo wir, also wenn man so ein kleiner, wie so eine Art Unterrichtsstunde in Demokratie und machen das auch sehr humoristisch und versuchen immer zu den Kids dann sozusagen, das ist eigentlich nur Demokratie, heißt nur, dass man den ganzen Tag Entscheidungen fällt.
00:39:53: Auch für die Gemeinschaft.
00:39:54: Und das macht man individuell.
00:39:55: sowieso morgens ab dem Moment, wo man sich entscheidet, stehe ich auf oder bleibe ich liegen.
00:39:59: Und dann skalieren wir das so hoch und gehen mit den sozusagen in die ganzen Entscheidungen, die jeden Tag was esse ich.
00:40:07: Wo kaufe ich das?
00:40:09: Und dann mündet das alles in so einem Freiheitsteil.
00:40:13: Und dann ballern wir da Mucke rein und wir sagen, los, alle aufstehen jetzt und jetzt gibt's Freiheit.
00:40:19: Und es ist so interessant, weil wenn du den Leuten Freiheit anbietest und auch dir selbst keiner will die, alle sagen nein, vielen Dank.
00:40:26: Ich bleib schön sitzen, ich bleib jetzt artig hier sitzen.
00:40:29: Man sagt, wir können jetzt fünf Minuten, habt ihr Bock, wir können fünf Minuten tanzen jetzt oder rausgehen, wieder reinkommen.
00:40:35: Man kann jetzt machen, was man will.
00:40:38: Und es ist natürlich verdichtet und es ist auch fies, weil wir sind die Performer und die anderen schauen zu und so.
00:40:43: Aber keiner möchte aus seiner vermeintlichen Komfortzone raus.
00:40:47: Und die Komfortzone, von der wir immer sprechen, wo man denkt, lass mich in Ruhe.
00:40:51: Ich mach das mit mir aus.
00:40:53: Ich bleibe hier sicher.
00:40:55: Das genau ist gar kein Komfort.
00:40:58: Das sieht aber total super aus.
00:41:01: Man sagt, das kenne ich.
00:41:03: Das ist gut.
00:41:03: Das ist leise.
00:41:06: Das ist unaufwendig für alle Beteiligten.
00:41:10: Effizient.
00:41:11: Ich halten meinen Mund.
00:41:13: Ich mach das so.
00:41:14: Das wird hier so gemacht.
00:41:17: Was da alles für Dinger hinterstehen.
00:41:20: Weil natürlich es auch super oft missbraucht natürlich auch davon gibt.
00:41:24: Weil dann Leute anfangen morgens, du hast ein Gespräch, ein Meeting und erstmal sagen alle, also mir geht es heute nicht gut.
00:41:33: Das ist eben ein Riesen-Missverständnis, dass jetzt plötzlich alle nur noch über ihre Befindlichkeiten.
00:41:37: Darum geht es gar nicht.
00:41:40: Aber das zu klären erst mal für sich, bevor man sich anderen Leuten zumutet, ein bisschen geklärt zu haben, wer bin ich denn heute?
00:41:49: Es ist nicht gelernt.
00:41:50: Wir haben das nicht gelernt.
00:41:52: Aber David, habe ich in einem anderen Podcast gesehen, dass du dir morgens immer die Zeit nimmst, erst mal mit dir zu sein.
00:41:58: Du hast so schön gesagt, du bist dann mit dir schon fertig, bevor alle anderen aufstehen.
00:42:02: Also ich bin dann geduscht, sag ich immer.
00:42:05: Einmal so innerlich geduscht.
00:42:07: Genau, was machst du da, kannst du das noch mal?
00:42:09: Ja, das sind so, ich mach das jetzt auch nicht religiös, aber immer, wenn es irgendwie geht, also wenn ich nicht um fünf Uhr morgens irgendwo hinfahren muss und mich in eine Maske setzen muss, sondern wenn ich weiß, ah, ich hab dann super diese Dreiviertelstunde.
00:42:22: Ich stehe einfach eine Dreiviertelstunde früher auf.
00:42:24: Und dann mach ich so Rituale.
00:42:26: Und das hat auch mit Schreiben zu tun.
00:42:28: Also mit Bewegung, mit ein bisschen Atmen und in den Tag kommen und schreiben.
00:42:33: Ich muss schon mal selber lachen, wenn ich das so sage, weil das so ... weil sich das also Kalenderspruch artig eine Tatsache ist, da passiert erst mal nicht viel.
00:42:42: Wenn du das drei, vier Wochen gemacht hast, merkst du, das ist ja interessant, jetzt habe ich wieder das selber aufgeschrieben, was ich schon mal aufgeschrieben hatte, was mich ärgert.
00:42:50: Nach drei Monaten, merkst du echt, immer noch das Thema, das ärgert dich immer noch.
00:42:54: Ich wäre gar nicht drauf gekommen, dass das darunter dieser Ärger liegt.
00:42:58: Und das heißt, man macht es sich einfach her.
00:43:00: Also, man geht durch die eigenen... Themen, durch die eigene Themenlandschaft, so wie man sich die Zähne putzt, so wie man sich die Haare wäscht oder so, so gehe ich sozusagen durch mein Karussell der Gedanken morgens.
00:43:16: Ich sage, ah, was ist denn hier?
00:43:17: Was kommt denn heute?
00:43:19: Und es geht halt morgens am allerbesten, weil der Tag noch so frisch ist.
00:43:21: Und du kommst aus deinen Träumen und so.
00:43:24: Und es will alles gewürdigt sein, glaube ich.
00:43:26: Es ist schon das.
00:43:27: Es will einfach kurz gesehen werden.
00:43:30: Und das machen wir aber nicht.
00:43:32: Wir lernen es nicht.
00:43:33: Wir lernen in der Schule, dass wir andere Sachen Morgens erst mal machen müssen und dass wir uns so und ich glaube da nicht mehr dran.
00:43:41: Also da glaube ich wirklich daran, dass das das ist eine halbe dreiviertel Stunde.
00:43:46: Das könntest du Kindern schon beibringen, dass die mit sich stark sind.
00:43:52: Dann kann auch nicht jeder Schwuppi, der da irgendwie neben dir sitzt und dich mobben will, der kommt nur in den Vorgarten erst mal.
00:43:59: Wenn du schon mal weißt, okay, der hat bringt sein Thema mit.
00:44:03: Das hat mit mir gar nichts zu tun.
00:44:05: Jeder bringt seine Themen mit.
00:44:07: Ja, so, also dieses einfach so ein bisschen über diesen Tellerrand.
00:44:10: Also ich glaube, das kann man üben und lernen.
00:44:13: Und es wird immer wieder passieren.
00:44:15: Man ist nicht, wie du schon gesagt hast, du warst dir schon bessere Freundin.
00:44:19: Ja.
00:44:20: Aha, und jetzt wieder nicht.
00:44:21: Jetzt habe ich irgendwie wieder so andere Stimmen, die so richtig rumnörgeln.
00:44:26: Aha, vielleicht ist es die nächste Zwiebelschicht.
00:44:29: Na ja, wahrscheinlich.
00:44:30: Manchmal wird's ja auch doller dann, bevor sich wieder was heutet.
00:44:35: Ich würd ganz gerne noch mal ganz kurz zum Thema Scham zurückkommen.
00:44:38: Und beim Elterwerden spielt ja... Also eigentlich spielt's unser ganzes Leben eine Rolle, aber Körper-Scham wird ja noch mal krasser, wenn man älter wird.
00:44:48: Weil man vielleicht das, was bisher funktioniert hat, um sein Körper... so zu halten, dass man sich nicht einzu sehr schämen muss.
00:44:57: Wie schrecklich dich das, aber ich glaub, du weißt, was ich meine.
00:44:59: Ja,
00:45:00: ja, ich weiß, was du meinst.
00:45:02: Dass
00:45:02: das halt nicht mehr funktioniert.
00:45:03: Wie geht dir das beim Älter werden mit deinem Körper?
00:45:06: Ja, ich finde, das ist eine echte Aufgabe.
00:45:09: Also, es ist eine echte Aufgabe.
00:45:12: Gleichzeitig, das nervt mich manchmal, dass man manchmal einfach Sachen runter hängen.
00:45:19: Also, im Gesicht, dass ich merke, krass, oh ja, wow.
00:45:22: Das ist neu.
00:45:24: Und so.
00:45:26: Gleichzeitig denke ich super.
00:45:27: Jetzt zeigt dein Gesicht diese.
00:45:31: Jetzt stellt dein Gesicht beruflich.
00:45:33: Ich sehe meine Aufgabe, mein Gesicht zur Verfügung zu stellen.
00:45:36: Ah, jetzt kommt das.
00:45:39: So.
00:45:40: Ich scheue mich ein bisschen davor, so kurze Statements dazu zu machen, weil, guck mal, meine Nägel sind lackiert.
00:45:45: Meine Haare sind gefärbt.
00:45:47: Und ich habe auch schon tolle Gesichtsbehandlungen gemacht, wo ich hoffe, dass jemand zaubert und so.
00:45:53: Ich habe überhaupt keinen Urteil zufällen und fällt mir auch gar nicht ein über Menschen, die da mit dem Thema ganz anders umgehen, als ich zu diesem Zeitpunkt.
00:46:05: Meine Serie ist nicht deswegen gut, weil ich nicht geliftet bin.
00:46:08: Meine Serie ist gut, weil ich mit Themen glaube ich nicht meine Serie, unsere Serie, weil wir mit diesen Themen versuchen, authentisch und ehrlich umzugehen und einen guten Humor da reinzubringen.
00:46:19: Das ist der Gag, aber nicht, weil hier einer nicht operiert ist.
00:46:24: Ja, also ich könnte genauso gut durchoperiert sein, gebotoxed von Kopf bis Fuß.
00:46:28: Es könnte eine Super-Serie sein, wo super viel Wahrheit drin ist.
00:46:33: Da ist nicht die Wahrheit zu finden.
00:46:36: Ich kann ja nur für mich sprechen, dass ich sage, das ist auch Teil meiner Aufgabe, dass ich das darstelle.
00:46:42: Auch den Zweifel in meinem Gesicht darüber, auch die Angst davor.
00:46:46: Ah, jetzt find ich's schon nicht so geil, wie es wohl in zehn Jahren.
00:46:50: Und gleichzeitig bin ich die Erste.
00:46:53: Ich verliebe mich in Gesichter.
00:46:55: Es ist völlig unabhängig, ob die... ...fünfundzwanzig oder fünfundseptzig sind.
00:47:01: Also sobald wir das selber unsere erste Angst, sozusagen überwunden haben, ist da ja wieder Freiheit drin.
00:47:09: Und man weiß, ja klar, das ist ein Leben.
00:47:11: In diesem Gesicht spiegelt sich ein Leben.
00:47:13: Ich liebe diesen Songtext von Robbie Williams.
00:47:16: You can see it in my face.
00:47:17: It's a real big place.
00:47:20: I just wanna feel, ich liebe diesen Text.
00:47:23: Da ist alles drin.
00:47:24: Das ist ein Pop-Song, wo einmal das ganze Mensch sein irgendwie drin ist.
00:47:29: Es ist eine Aufgabe, auf jeden Fall.
00:47:33: Aber es ist auf Warnsich lustig und irre.
00:47:36: Und man, es ist nichts für Feiglinge.
00:47:38: Man muss da rein.
00:47:40: Robbie Williams nimmt er jetzt Osempic zum Thema Körperscharm.
00:47:46: Und er blindet gerade an den Nebenwirkungen.
00:47:49: Und er hört nicht auf, das Medikament zu nehmen.
00:47:54: Alles gesagt, oder?
00:47:56: Alles gesagt.
00:47:57: Und trotzdem hat er dieses fantastische Lied
00:48:00: gemacht.
00:48:01: Ja, everything all at once.
00:48:03: Ja.
00:48:04: Ist das ein geiler Film?
00:48:06: Ich hab den immer noch nicht gesehen.
00:48:08: Nein!
00:48:08: Ne, den muss ich noch gucken.
00:48:09: Muss du gucken?
00:48:09: Ja, den muss ich noch gucken.
00:48:11: Der ist doch so hundert Stunden lang, oder?
00:48:13: Ja, fast.
00:48:14: Ich
00:48:15: glaube so dreieinhalb.
00:48:16: Okay.
00:48:21: Ist das geil.
00:48:22: Kommt ja jetzt rein, dann habe ich dreieinhalb Stunden Zeit.
00:48:25: Ah,
00:48:26: genau.
00:48:27: Ist toll.
00:48:28: Bitte gucken.
00:48:29: Ja.
00:48:30: Und alle freehundfünfzig gucken.
00:48:32: Alle freehundfünfzig folgen.
00:48:34: Das sind immerhin acht Stück auf Join.
00:48:36: Ja,
00:48:36: auf Join.
00:48:37: Und in Sat.Eins laufen die letzten zwei Folgen von der ersten Staffel.
00:48:42: Ja, genau.
00:48:43: Alles super.
00:48:44: Wir sind live am fünfzehnten Dezember.
00:48:47: Gleich freehundfünfzig, Folge sieben und acht.
00:48:49: Was wünscht du dir für die Leute, die die Serie gucken?
00:48:52: Was soll sich verändern?
00:48:53: Was für ein kleiner Schalter soll sich vielleicht umlegen im Bezug auf ihr Denken über das Alter werden?
00:49:00: Die Serie hat sozusagen einen Schwerpunkt.
00:49:03: Tritt raus.
00:49:05: Egal, wie groß der Scheißhafen ist, in dem du gerade stehst.
00:49:09: Du kannst raustreten und es gleich schon als gute Geschichte erzählen.
00:49:14: Leuten, denen du Bock hast, das zu erzählen.
00:49:16: Und dann ist es schön.
00:49:18: Also, ich glaube, das ist schon alles, was ich dazu zu sagen habe.
00:49:21: Es ist wirklich einfach diese kleine, aber doch immer noch oft unterschätzte Waffe Humor.
00:49:28: Go.
00:49:28: Sehr
00:49:30: gut.
00:49:31: Annette, vielen Dank, dass du uns diese Serie geschenkt hast.
00:49:33: Oh, Stefanie.
00:49:34: Und danke, dass du da warst.
00:49:35: Vielen Dank,
00:49:36: dass du diesen Wahnsinns-Podcast machst.
00:49:37: Und vielen Dank für deinen Buch.
00:49:39: So alt war ich noch nie.
00:49:40: Was für ein geiler Titel ist es denn?
00:49:42: Ich habe schon von einer Kollegin, deren Namen ich nicht erinnere, bestes gehört.
00:49:48: Und deine Freundin Sarah Kutner beschrie mich auch, wie geil das ist.
00:49:52: Ja, sehr schön.
00:49:53: Dann wünsche ich dir viel Spaß beim Lesen.
00:49:55: Ja, vielen Dank.
00:49:56: Danke schön.
00:49:56: Danke.